Bad Vilbel. „Steigere die Gesprächskultur“, ermunterte Ehrenbürgermeister Günther Biwer (CDU) in der Laudatio seinen Freund und Amtsnachfolger Thomas Stöhr (CDU) bei dessen zweiter Amtseinführung als Bürgermeister.
Nicht nur Stöhr, auch sein Stellvertreter, Erster Stadtrat Jörg Frank (CDU), wurde in sein Amt wieder berufen. Gegenseitig händigten sich die zwei führenden Männer der Verwaltung ihre Ernennungsurkunden aus.
Bis zum 16. Juni läuft die erste Amtszeit von beiden, da am 17. Juni 2004 Frank von Stöhr das Amt des Ersten Stadtrats übernommen hat, nachdem dieser am selben Tag als Biwers Nachfolger im Chefsessel des Rathauses Platz genommen hat.
Zum zweiten Mal schmückte nun Stadtverordnetenvorsteher Manfred Cleve (CDU) Stöhr mit der Bürgermeisterkette. Zu kaum einem anderen öffentlichen Amt hätten die Bürger ein so ambivalentes Verhältnis wie zum Bürgermeister, stellte Biwer fest. Einerseits fühlten sie sich ihm nah, wenn sie ihn in der Zeitung sehen, auf Veranstaltungen treffen oder seinen Namen auf dem Knöllchen lesen, andererseits gebe es „eine merkwürdige Distanz“, wenn er in Sitzungen und übergeordneten Gremien für das Wohl der Stadt arbeite. Obwohl zwei Drittel der Bundesbürger Kommunalpolitik als wichtig bezeichnen, schenkten sie ihr nur bei persönlicher Betroffenheit größere Aufmerksamkeit. Dann komme es ganz auf den persönlichen Standpunkt an, ob der Bürgermeister „Held oder Buhmann“ sei. Auch ein Wahlergebnis von 57,8 Prozent biete keine stabile Sicherheit. Gesetz und Recht würden rasch zu Stolperfallen, wenn in der Einschränkung durch juristische Überreglementierungen unter den Vorgaben von Kreis und Regierungspräsidium rasche Entscheidungen notwendig seien.
Ehrenbürgermeister Günther Biwer wünschte Stöhr gute Freunde und „ein dickes Fell schon am Morgen beim ersten Blick in die Zeitung“. Sein „großes Herz“ und seine „warme Autorität“, besonders aber sein „unternehmerisches Denken“ werde ihm hilfreich sein, „in kritischen Situationen den richtigen Weg einzuschlagen“. Als „in sich ruhenden Zeitgenossen“ mit „ruhiger, unaufgeregter, gelassener Gesamtgeisteshaltung“ charakterisierte Wirtschaftsförderungs-Stadtrat Rüdiger Wiechers (CDU) den Ersten Stadtrat.
Dem Verwaltungschef und seinem Stellvertreter überbrachten unter anderem Bundestagsabgeordnete Lucia Puttrich (CDU) Glückwünsche, Landtagsabgeordneter Tobias Utter (CDU), Landrat Joachim Arnold (SPD), der stellvertretende Geschäftsführer des Hessischen Städte- und Gemeindebundes, Dietrich Backhaus, und Karbens Bürgermeister Guido Rahn (CDU) für die Nachbarstädte.