Bad Vilbel. Als Sternsinger sei man schon einige Kilometer zu Fuß unterwegs, weiß Udo Lorenz, der mit einer von vier Massenheimer Sternsinger-Gruppen unterwegs ist. In diesem Jahr sind für die Jugendlichen aus der Herz-Jesu-Gemeinde noch ein paar Strecken dazugekommen. Lorenz und seine Wegbegleiter Stepanie und Vanessa Gräf sowie Thorsten und Vanessa Zieres waren schon am 28. Dezember aushilfsweise in der Kernstadt unterwegs, wo es, wie schon im Vorjahr, nicht genügend Sternsinger-Gruppen gebe, so Lorenz.
Nun besuchte die Sternsinger-Schar auch Rathaus-Chef Thomas Stöhr, dem sie mit dem „Stern über Bethlehem“ Kraft und Zuversicht für sein Amt wünschten. Verblüfft waren die Sternsinger, als sie am Rathaus-Portal sahen, dass dort schon ein Sternsinger-Gruß für 2007 stand. Andere, übereifrige Sternsinger hatten dort bereits die Sechs in der Jahreszahl mit einer Sieben übermalt. Gastgeber Stöhr zeigte sich sehr erfreut über den Besuch: „Ich war früher selbst Ministrant, ich kenne das“. Stöhr lobte die Jugendlichen dafür, dass sie sich in den Ferien und ihrer Freizeit einsetzten, um Spenden für den guten Zweck zu sammeln. In diesem Jahr sind die für Madagaskar bestimmt. Unterstützt werden dort Projekte für Bildung, Ernährung und Erhalt der Schöpfung, für Schutz von Bäumen, Klima und Tieren, erläutert Lorenz. „Kinder sagen ja zur Schöpfung“, heißt denn auch das Motto der diesjährigen Sammlung – auf madagassisch: „Tianay ny Haritanan’ Atra“.
Die Resonanz auf ihre Hausbesuche sei sehr gut, sie würden freundlich empfangen, erzählt Stephanie Gräf, die schon seit sechs Jahren mit dabei ist. Dabei gehe es nicht nur ums Spendensammeln, wichtig sei den Sternsingern auch, dass sie sich bei ihren Besuchen in einer Gemeinschaft und im Glauben verbunden fühlten. Dass sie einmal vor verschlossen bleibenden Türen stünden, komme ganz selten vor; „maximal 0,1 Prozent“, sagt Lorenz. Im Gegenteil: in Massenheim sind die Sternsinger seit zwei Jahren auch offiziell in ökumenischer Mission unterwegs, besuchen auch die evangelischen Mitbürger. Diese hätten aber auch in den Jahren zuvor immer wieder um einen Besuch der Sternsinger gebeten, erinnert sich Lorenz. Allein in Massenheim sind deswegen am Freitag und Samstag vier Gruppen je vier bis fünf Stunden unterwegs.
Sie erlebten dabei Einblicke in die verschiedenen Familien, sagt Stephanie Gräf – und manche Überraschung. Es komme schon mal vor, dass kleine Kinder ganz erfreut die „Sterntaler“ begrüßten, erinnert sich Lorenz. Eine besondere Freude habe ein älterer Herr gehabt, der selbst früher Ministrant gewesen sei und darum gebeten habe, noch einmal mit Herzenslust das Weihrauchfaß schwenken zu dürfen. (dd)