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Die Stadtbücherei ist beliebt – Mit 131 720 Ausleihen einen neuen Rekord verzeichnet • Der Renner sind DVDs und Videos

Bad Vilbel. Die Bad Vilbeler werden lesefreudiger. Die Stadtbücherei stellte im vergangenen Jahr mit 131 720 Ausleihen einen neuen Rekord auf. 30 793 Besucher wurden gezählt. Am meisten wurden Kinder- und Jugendbücher verliehen mit einem Anteil von 28 Prozent. Der Renner sind jedoch DVDs und Videos, die im Schnitt je 13 Mal pro Jahr ausgeliehen wurden.

Die Ausleihen sind in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. 1999 wurden erst 75 590 Bücher verliehen. Auswählen können die Besucher unter 28 576 Titeln, von Büchern und Zeitschriften bis hin zu Musik-CDs und Videos.

Diese Bilanz erfreut die Büchereileiterin Kerstin Austrup (29) und ihr Team mit sechs Mitarbeiterinnen und einer Auszubildenden. Austrup liebt ihren Beruf und ist auch nach Dienstschluss sehr bibliophil, liest ein bis zwei Bücher pro Woche. Aktuell ist es die Satire „Der liebe Gott macht blau“ von Arto Paasilinna, wo der amtsmüde Schöpfer seinen Job einem finnischen Lastwagenfahrer überlässt.

Den Aufwärtstrend bei der Ausleihe (Info-Kasten unten) führen Austrup und Kulturamtsleiter Claus-Günther Kunzmann auf die zusätzliche Samstagsöffnung, aber auch auf die gestiegene Attraktivität des Angebots zurück. In den vergangenen knapp fünf Jahren sei der Anschaffungs-Etat von 15 000 auf jetzt 40 000 Euro gestiegen. Neben den teuren DVDs muss damit auch die Erneuerung des Bestands bestritten werden. „Die Traumquote ist ein Austausch von zehn Prozent des Bestands pro Jahr“, erläutert Austrup. Derzeit sollen vor allem Kinder- und Jugendbücher in alter Rechtschreibung ausgemustert werden.

Die Junioren sind auch die Haupt-Zielgruppe der Bibliothek mit einem Viertel des Bestands und der Hälfte der Ausleihen. Wichtig ist Austrup auch die Lese- und Sprachförderung. 17 Klassen waren 2008 zu Besuch. An neun Vormittagen luden die Lese-Paten Ella-Maria Toth und Beate Schirrmacher ein. Die Erstklässler erhalten bei ihrem Besuch kostenlose Leseausweise. Zwei Kindergartengruppen kamen, um den Bibliotheksführerschein zu machen.

Die in den 70er Jahren im Hallenbad mit untergebrachte Bücherei platzt mittlerweile aus allen Nähten, „unser größter Wunsch sind größere Räumlichkeiten“, meint Kunzmann. Doch für die über der Nidda geplante Mediathek gibt es bislang weder Planungs- noch Baurecht, betont Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU). Die Modernisierung findet deswegen vor allem online statt. Schon seit Jahren ist der Bestand im Internet abrufbar unter www.kultur-bad-vilbel.de/stadtbuecherei.

Noch in diesem Jahr soll eine neue Software dafür sorgen, dass Leser eine SMS erhalten, wenn ihr vorbestelltes Buch da ist. Damit sie auch weiter dicht dran bleibt am Geschmack der hiesigen Leser, wertet Büchereileiterin Kerstin Austrup bei Neuanschaffungen neben Besprechungen auch Bestsellerlisten und die Ausleihstatistik aus. So seien zum Beispiel die 30 Titel der Jugendbuchreihe „Das magische Baumhaus“ fast ständig ausgeliehen.