
Karben. Die Rosenhang-Saison hat begonnen für die freiwilligen Helferinnen und Helfer. Bis zur Blüte im Mai und Juni stehen Pflegearbeiten an, damit sich die Rosen zum Rosenfest am 1. Juni in ihrer ganzen Schönheit zeigen können.
Dicke Arbeitshandschuhe, feste Schuhe und robuste Bekleidung sind ein Muss, wenn die Freunde des Rosenhanges ihren samstäglichen Arbeitseinsatz starten. »Die Dornen der Brombeerranken sind ätzend, sie gehen überall durch, wenn man nicht aufpasst«, sagt Gerhard Lang, einer der freiwilligen Helfer. Er hat diesmal eine besondere Gerätschaft mitgebracht, um den Brombeeren zu Leibe zu rücken, die sich zwischen den Rosensträuchern breitmachen. Es ist ein langer Stab aus Eisen, der sich an einem Ende zu einem Haken krümmt. »Meine Erfindung«, sagt Lang lächelnd. Er habe sich aus dem Baumarkt eine Art Montiereisen besorgt und den Stab in seiner Werkstatt zu Hause zurechtgebogen und geschweißt. »Ich will damit die Brombeeren mit Wurzeln herausziehen«, sagt Lang.
Zum Rosenfest soll
alles schön sein
»Jetzt ist die beste Zeit, die Brombeeren zu bekämpfen, denn je wärmer es wird, umso schneller wachsen sie. Lässt man sie gewähren, überwuchern sie alles«, erklärt Nadeshda Menzel, die die Arbeiten koordiniert und sich viel Fachwissen angeeignet hat. Sie zieht eine Brombeerranke heran, die Blätter trägt, im Gegensatz zu den Rosentrieben. »Daran können wir gut unterscheiden, ob wir einen Brombeertrieb erwischt haben oder einen Rosentrieb«, erklärt Menzel.
Mitte Januar sind die Rosenfreunde gestartet mit ihren Pflegearbeiten. Denn wenn zum 1. Juni zum traditionellen Rosenfest eingeladen wird, soll sich der Rosenhang mit seinen 500 historischen Strauchrosen von seiner schönsten Seite zeigen.
An diesem Samstag Mitte Februar sind sie zu fünft, um vorrangig den Brombeeren und einem weiteren hartnäckigen Strauch zu Leibe zu rücken, dem Hartriegel. Auch er nimmt überhand, wenn man ihn nicht beschneidet oder sogar ausgräbt.
Die Helfer an diesem Samstag sind ein eingespieltes Team, und alle wissen, was zu tun ist. Nadeshda und Uwe Menzel greifen sich die Astscheren und steigen hinein ins Brombeer-Rankengewirr. Gerhard Lang zieht mit Leibeskräften mit seinem Hakenstab eine lange Ranke heraus, während seine Frau abgeschnittene Ranken kleinmacht und eine Schubkarre voll zum Ablageplatz am Rand des Rosenhanges fährt. Auch Karin Baumgartl ist wieder mit von der Partie. Die Karbenerin ist seit 2011 dabei und freut sich schon jetzt auf die Rosenblüte: »Das ist für mich die Belohnung«, sagt sie lächelnd.
Spendet jemand
eine Sitzbank?
Auch andere Arbeiten werden erledigt: Roland Prinzinger repariert eine Sitzbank, bei der ein Brett morsch geworden ist. Zum Schluss verpasst er ihr noch einen neuen Anstrich. Die Bank sei eine Spende des Morlant-Verlages gewesen. Platz wäre auch noch für ein, zwei weitere Sitzbänke – wenn sich Spender finden würden oder die Stadt eine Bank übrig habe. Denn Spaziergänger machten gerne eine Pause im Rosenhang, um sich an der Natur zu erfreuen und den Vögeln zu lauschen. Gabi Prinzinger schaut währenddessen nach ihren Sorgenkindern, den Jungpflanzen und kleinen Rosenbüschen, die aufgepäppelt werden müssen. »Wir haben sie mit Bambusstäben eingehegt und ein rotes Absperrband drum herumgebunden, damit sie nicht aus Versehen niedergetrampelt oder sogar abgemäht werden«, erklärt sie. Das sei eine Vorsichtsmaßnahme, damit sie bei den Mäharbeiten im Frühjahr nicht abgeschnitten werden. »Wir sind sehr dankbar, dass Mitarbeiter des Bauhofes die Mäharbeiten übernehmen, und mittlerweile klappt die Zusammenarbeit sehr gut«, erklärt Karin Baumgartl.
»Helfende Hände können wir nicht genug kriegen«, sagt Nadeshda Menzel. Zum Glück hätten letztes Jahr manche ihren Hilferuf gehört. So seien etwa Gerhard und Uschi Lang dazugestoßen. Es könne jeder zu den Arbeitseinsätzen kommen, auch ohne Anmeldung. Es gebe auch leichtere Arbeiten. Gut wäre nur, wenn jeder eigene Arbeitshandschuhe mitbringt.
Von Anne-Rose Dostalek