Bad Vilbel. Mit jedem Ton Freude und Glück verbreiteten Solist Ulrich Horn und die Musiker des Bad Vilbeler Kammerorchesters bei ihrem Konzert am zweiten Advent. Durch das sinnliche Erlebnis von gleichzeitigem Sehen und Hören teilte sich die Fülle spielerischer Freude, die künstlerische Eleganz und der sehr gute Klang des 1973 von Laienmusikern gegründeten Orchesters unter Leitung von Peter Zelienka allen Klassikfreunden im Kurhaussaal mit. Eröffnet wurde das Konzert mit Rachmaninows spät aufgefundenen Frühwerken „Romanze und Scherzo“. Das „Andante espressivo“ erklang pastell, fast wie hingetupft. Das Spiel der Musiker zeichnete sich bereits in diesem ersten Stück durch sensible Treffsicherheit, lebendigen Puls, flexible Tempi und hohe Klangkultur aus.
Weiter ging es mit Haydns „2. Cellokonzert in D-Dur“ bei dem sich der gebürtige Rostocker Solist Ulrich Horn, seit 2001 Mitglied des HR-Sinfonieorchesters, dem Vilbeler Publikum vorstellte. Er spielte das vielschichtige, fein-sinnige Cellokonzert traumhaft schön. Sein virtuoses Spiel war selbst im düster-dramatischen mittleren Moll-Teil frei und locker, als wäre es nicht höchste Konzentration und Kunst, was da geschieht.
Die Orchestermusiker belebten die tanzmusikartige Haltung des im temperamentvollen 6/8-Takt komponierten „Allegro moderato“ und Rondo“ mit Instrumentationsvarianten. Mit Janáceks „Idylle für Streichorchester“, einem seiner frühesten Werke, verabschiedeten sich die Musiker von ihrem begeisterten Publikum. Mit den warmen Klangfarben der Streicher und den blühenden Melodien der „Idylle“ gelang Janácek eine gelungene Hommage an sein verehrtes Vorbild Anton Dvorak.
Die Zuhörer hatten am Spiel des Solisten und des Kammerorchesters ihre helle Freude. (fau)