Bad Vilbel. All zu viel Sachlichkeit war im Stadtparlament durch die bereits vorher angeheizte Stimmung nicht zu erwarten. Aber dennoch gab es immerhin einige Versuche, die ab Februar geltenden neuen Kita-Gebühren einzuordnen.
So bringt CDU-Fraktionschefin Irene Utter eine Tabelle mit, die Vergleiche zu den Kita-Kosten in anderen Wetterauer Kommunen beinhaltet. Den Vergleich gezogen hat sie mit Friedberg, Bad Nauheim, Karben und Rosbach. In der Betreuung von Kindern unter drei Jahren liegt Bad Vilbel nach der Erhöhung an zweitteuerster Stelle. Für eine Betreuungszeit von 8 bis 16 Uhr fallen Kosten von 389 Euro plus Essensgeld an. Bad Nauheim ist laut dieser Tabelle Spitzenreiter mit 460 Euro. Es folgen Friedberg mit 372 Euro und Rosbach mit 358 Euro. Karben bietet die günstigsten Plätze in allen Modulen an, von 8 bis 16 Uhr werden 281 Euro pro Monat für die Eltern fällig.
Bei Kindern über drei Jahren ist Bad Vilbel allerdings die günstigste Kommune. Im Modul von 8 bis 16 Uhr kostet ein Platz hier 169 Euro. Es folgen Karben mit 195 Euro, Friedberg mit 196 Euro, Bad Nauheim mit 220 Euro und Rosbach mit 261 Euro.
Auch bei der Hortbetreuung bleibt Bad Vilbel laut der Tabelle die günstigste Stadt. So sind für eine Betreuung von 12 – 17 Uhr 196 Euro pro Monat zu entrichten. Gleich viel sind es in Friedberg. Karben berechnet 216 Euro. Ein Vergleich mit Bad Nauheim und Rosbach ist nicht möglich, da diese Stadt keine Hortbetreuung anbietet.
Dennoch weisen die Grünen und die SPD auf die Preissteigerungen hin, die Bad Vilbeler Eltern nun mit einem Schlag zu verkraften haben. Und dies vor allem in den Randzeiten, auf die berufstätige und dabei auch Alleinerziehende dringend angewiesen seien. Nach einer Tabelle des Elternbeirats der Heilsberger Villa Wichtelstein, den die Grünen heranziehen, steigt die Gebühr im Niedrigsatz (unter 37 500 Euro Jahreseinkommen) in der Zeit von 7 bis 8 Uhr für die Betreuung eines Kind unter drei Jahren um 25 Prozent (32 auf 40 Euro pro Monat), in der Hortbetreuung in dieser Zeit gar um 80 Prozent (25 auf 45 Euro).
Durchweg hoch fallen die Anstiege im Bereich der Kinder über drei Jahren an, sie bewegen sich bei den Geringverdienern je nach Modul zwischen 24 und 38 Prozent. Das Grundmodul von 8 bis 12 Uhr steige hier von 52 auf 72 Euro im Monat an.
Hinzu kommt der umgekehrte Geschwisterrabatt. Der bedeutet für Eltern einen Anstieg von bis zu 2500 Euro im Jahr. (kop)