Nidderau. Die Überraschung war gelungen. „Meinen Sie etwa mich?“, fragte Walter Reul erstaunt, als Landrat Erich Pipa (SPD) nach dem Sonntagsgottesdienst in der Windecker Stiftskirche in launigen Worten ankündigte, einen engagierten Bürger den Ehrenbrief des Landes Hessen überreichen zu können.
Der dreifache Vater und zweifache Großvater, geboren 1948 in Windecken, hatte sich schon in den 70er und 80er Jahren als Elternbeirat in Kita und Schule für junge Menschen eingesetzt. Der Jugend galt immer seine besondere Unterstützung.
Seine Ehrung sei ein Zeichen für Respekt und Anerkennung seiner bisherigen Lebensleistung, betonte Bürgermeister Gerhard Schultheiß (SPD). Die von der Kirchengemeinde vorgeschlagene Urkundenverleihung habe im Gotteshaus am rechten Ort stattgefunden. „Sie symbolisiert die Verbundenheit von Gemeinde und Kirche, die auch in Walter Reuls Wirken ein hervorragendes Merkmal ist“.
Reuls vielleicht tiefgreifenstes und wichtigstes Unterfangen war 1996 Planung, Gründung und Aufbau der Hospizgruppe Nidderau. In enger Zusammenarbeit mit dem Palliativ-Team Hanau begleiten die 14 Mitglieder Sterbende und betreuen deren Angehörige.
Diese schwierige und belastende Arbeit sei nur mit der Unterstützung der Familie möglich, betonte Pipa. Reul selbst dankte besonders seiner Frau Inge , die in allen Lebenslagen an seiner Seite gestanden habe.