Derzeit gehen die Sternsinger von Haus zu Haus, singen, sammeln für einen guten Zweck und malen einen Segenswunsch über die Haustüre: 20*C+M+B+15. Die Buchstaben C+M+B stehen für die lateinischen Worte „Christus Mansionem Benedicat“ – Christus segne dieses Haus. Volkstümlich werden die drei Buchstaben als Kürzel für die überlieferten Namen der drei Weisen verstanden: Caspar, Melchior und Balthasar.
Die Sternsinger sind mit dem 6. Januar verknüpft, für die katholische Kirche das „Dreikönigsfest“, für die evangelische Kirche „Epiphanias“ (Erscheinung des Herrn). Die Weisen aus dem Morgenland spielen jeweils eine große Rolle.
Sie sind Teil der Weihnachtsgeschichte, auch wenn sie in der Bibel weder als Könige bezeichnet, noch ihre Namen genannt werden. Im Matthäusevangelium (Kapitel 2, 1-12) werden sie als Weise aus dem Morgenland bezeichnet. Wie viele es waren, steht auch nicht dort. Dafür werden ihre Geschenke aufgezählt: Gold, Weihrauch und Myrrhe. Das alles ist eine theologische, man könnte auch sagen, sehr symbolische Geschichte.
Schon ihre Geschenke sind symbolisch zu verstehen. Gold steht für die materielle Lebensgrundlage, Weihrauch für das geistig spirituelle Leben und Myrrhe, als altes Heilmittel, steht für Gesundheit. Das alles ist für ein heilvolles Leben nötig, ein Leben, wie Gott es uns wünscht. Gebracht wird es dem Kind von fremden Männern, von Ausländern. Schon im Alten Testament wurde geweissagt, dass alle Völker einmal Gott anbeten werden. Exemplarisch stehen diese weisen Männer schon einmal an seiner Krippe.
Bei Gott ist es eben schon immer bunt zugegangen. Das finde ich das schönste an dieser Geschichte von und über die „Heiligen Drei Könige“: die Vielfalt und Unterschiedlichkeit, die bei Gott sein kann und soll. Gerade in Zeiten, in denen Pegida-Anhänger behaupten, das Christentum für sich in Anspruch nehmen zu können und sich gegen andere zu wenden, gefällt mir diese Geschichte besonders gut.
Pfarrerin Ulrike Mey
Ev. Christuskirchengemeinde Bad Vilbel