Bad Vilbel. Der seit 2001 bundesweit begangene „Tag des Friedhofs“ feierte am Sonntag in Bad Vilbel eine erfolgreiche Premiere. Zahlreiche Besucher folgten der Einladung von Susanne Förster und ihrem Team von der Friedhofsverwaltung. Sie nutzten die Gelegenheit, Fachleuten aus verschiedenen Branchen bei ihrer Arbeit über die Schulter zu sehen und sich in Gesprächen eingehend zu informieren.
Eröffnet wurde das Programm mit Vorführungen, Vorträgen und Informationen von Bürgermeister Dr. Thomas Stöhr. Er zitierte Karl Kardinal Lehmann, der bei einer friedhofskulturellen Tagung sagte: „Gräber sind Häuser der Toten“ und fügte hinzu: „Friedhöfe sind Orte der Erinnerung, der Einkehr und der Besinnung. Heute ist unser Friedhof aber auch ein Ort der Handlung.“ Er dankte den Teams der Friedhofsverwaltung und der städtischen Gartenabteilung, Stadtbaurat Dieter Peters, allen Firmen, der katholischen St. Nikolausgemeinde und der evangelischen Christuskirchengemeinde sowie den verschiedenen Institutionen für ihr Mitwirken. „Ein Dankeschön an alle, die mit dieser gemeinsamen Aktion unseren Friedhof zu einem zentralen Ort des Miteinanders werden lassen.“
Das Akkordeonorchester Bad Vilbel umrahmte die Eröffnung gekonnt und mit angemessenen Musikstücken.
Viele Besucher nutzten die Gelegenheit, sich das geplante Urnen-Komplettgräberfeld anzusehen (wir berichteten) oder sich von Matthias Aschenbrenner den Fuhrpark des Gartenamtes vorführen zu lassen. Multikipper und Bagger sind die beiden wichtigsten Fahrzeuge der gestaltenden Truppe, aber auch Geräte wie der Rasenmäher „Torf-Tiger“ sind für die Arbeiter eine große Hilfe.
Steinmetzmeister Georg Müller zeigte den Besuchern wie er Grabinschriften auf einem Granitstein anbringt und sein Geselle Ralf Keim zeigten Bastian Brosch (5) und Tabea Chuoan (11), wie sie einen Stein mit Werkzeug professionell gestalten. Rene Sauerwald moderierte die Vorführung „Wie wird ein Grab professionell ausgehoben?“ Baggerfahrer Jürgen Scheder und Alexander Linke, der Bauleiter des Tiefbauamtes, demonstrierten die Arbeitsvorgänge vom Ausmessen und Ausbaggern über das Sichern, Sargherunterlassen bis zum Schließen des Grabes und der Drapierung mit Blumenschmuck.
Mitarbeiterinnen der Blumenwerkstatt Bleckwehl und von Blumen-Brandt banden bunte Sträuße, bei denen die Käufer den Preis selbst bestimmen konnten. Der Erlös geht an die Möwe Jonathan, die ein neues Fahrzeug für den Transport von Jugendlichen benötigt.
Bei den Pietäten Schmidt und Jeckel konnten sich Besucher über die Vielfalt an Bestattungsarten und Urnen, Trauerfeiern und vieles mehr informieren. Mit einem Gottesdienst in der Auferstehungskirche endete dieser ganz besondere Tag auf dem Vilbeler Friedhof.