Aktive des Karbener Nabu haben den Krötenzaun zwischen Rendel und Gronau errichtet: Ein Hinweis, dass der Frühling naht und Kröten und Frösche bald zu ihren Laichgebieten wandern.
Karben. Wer am vergangenen Samstag auf der Kreissstraße zwischen Rendel und Gronau mit dem Auto unterwegs war, musste zurückschalten. Rund 20 Karbener Krötenretter in gelben und roten Warnwesten waren dabei, den Krötenzaun für die bevorstehende Wanderung der Amphibien aufzubauen. Da die Strecke mehr als einen Kilometer lang war, erforderte die Arbeit viel logistisches „know how“. „Die Stärkeren graben am besten mit dem Spaten“, lautete das Kommando. Tatsächlich ging es ja nicht nur darum, einen etwa 50 Zentimeter hohen Zaun aus grünem Plastikmaterial zu montieren: Alle 20 Meter mussten Eimer eingegraben werden. Sie bilden so zu sagen das Auffangbecken für die Kröten und Frösche, denen der Zaun den Weg versperrte. Frühmorgens und spätabends werden sie von Krötenrettern eingesammelt und über die Straße in ihre Laichgewässer geschafft.
Was Wunder, dass die Aktiven viel Unterstützung erhielten. Eine Tierfreundin opferte ihre Mittagspause, um ein Stündchen beim Zaunaufbau mit Hand anzulegen. Auch eine junge Schülerin packte mit an. Bei aller Mühe in kalter Witterungen hatten die Krötenretter auch ihren Spaß. So nutzte Professor Roland Prinzinger, der ebenfalls beim Zaunaufbau half, eine Pause für Informatives. Beim Graben hatte er eine Weinbergschnecke entdeckt. Diese Schnecken, erklärte er neugierigen Zaun-Monteuren, hätten früher in seiner Heimat mal als Nahrung gedient, „arme-Leute-Essen“. Heute gelten sie als Delikatesse. Und der Rote Milan, der sich gerade am Himmel gezeigt habe, sei „ein Zugvogel.“ Erst weit nach Mittag konnten die Aktivisten vom Nabu Vollzug melden. Wohlwissend, dass die Kröten und Frösche bei den derzeit kalten Temperaturen lieber zu Hause bleiben. Erst wenn Frühlingslüfte wehen, gibt es für die Karbener Krötenretter wieder etwas zu tun. (zlp)