Große Ereignisse wollen gut vorbereitet sein. Und die 1200-Jahr-Feier des Schönecker Ortsteils Büdesheim im Jahr 2017 gehört sicherlich zu dieser Kategorie. Deshalb hatte der Ortsbeirat schon gut ein Jahr vor dem Ereignis zu einem Vorbereitungsgespräch geladen.
Schöneck. Angesprochen sind neben Vertretern der örtlichen Vereine und der Kirchen auch Bürger. „Denn ähnlich wie in Kilianstädten bei dessen 1175-Jahr-Feier vor kurzem, möchten wir auch unser Fest in Büdesheim gemeinsam planen, zusammen organisieren und vor allem gemeinsam feiern“, erklärte Ortsvorsteher Gerald Diehl (Grüne) zu Beginn des Vorbereitungstreffen noch vor Weihnachten.
Rund 20 Personen waren der Einladung gefolgt und hörten sich zunächst noch einmal an, wie die Kilianstädter ihr Fest mit großem Erfolg auf die Beine gestellt haben. „Unerlässlich für den Erfolg am Ende ist das gute Zusammenspiel der einzelnen Akteure in der Vorbereitungszeit“, erklärte Arthur Unkrich, einer der vier „Kümmerer“ der Kilianstädter 1175-Jahr-Feier. Es habe keinen Oberbefehlshaber gegeben, bei dem alle Fäden zusammengelaufen seien.
Aufgaben verteilt
Die Entscheidungen seien grundsätzlich von allen gemeinsam getroffen worden. Allerdings seien die Aufgaben gleich zu Beginn auf verschiedene Arbeitsgruppen aufgeteilt worden, beispielsweise für Finanzen oder Festschrift, für Umzug, Ausstellungen, Aufbau sowie für jeden einzelnen Veranstaltungstag.
Dann aber habe jede Gruppe alleinverantwortlich weitergearbeitet. Einmal im Monat gab es ein Zusammentreffen der Gruppensprecher, bei dem der aktuelle Sachstand und mögliche Probleme erörtert wurden. Wesentlich geholfen habe dabei das eigene Fenster auf der Homepage der Gemeinde. Dort konnte sich jeder Mitwirkende oder auch jeder unbeteiligte Bürger einklinken und sich mit Ratschlägen und Ideen an den Vorbereitungen beteiligen.
„Gefragt waren vor allem Lösungsvorschläge zu vermeintlichen Problemen und nicht Bedenken“, so Unkrich. Weil von Anfang an feststand, dass die Gemeinde nicht den finanziellen Rettungsanker spielen konnte, wenn sich das Fest als Flop erweisen sollte, „wurde so vorsichtig geplant, als ginge es um das eigene Portemonnaie“, berichtete Unkrich. Bei der anschließenden Diskussion waren sich die Mehrheit der Teilnehmer und alle Vertreter von Vereinen einig, dass man nicht nur das Organisationsschema der Kilianstädter Jahresfeier übernehmen sollte. Auch die Durchführung des 1200-Jahr-Festes in Büdesheim mit mehreren Veranstaltungen im ganzen Jahr 2017 soll geplant werden. Einig war man sich auch im Vorfeld schon, dass der große Umzug mit dem Laternenfest zusammen erfolgen solle. Kleinere Umzüge von Vereinen oder Trachtengruppen hingegen könnten den ganzen Sommer über stattfinden. Dreh- und Angelpunkt bei allen Veranstaltungen soll das Alte Schloss-Gelände werden.
Aufruf zur Mithilfe
„Wir haben keinen Herrenhof wie Kilianstädten, dafür aber einen Schlosshof“, wies Gernot Zehner von der Bürgerinitiative „Rettet das Alte Schloss“ auf die Vorzüge des Alten Schlosses hin. Denn in ihm oder vor ihm könnten die unterschiedlichsten Veranstaltungen stattfinden. Bürgermeister Conny Rück (SPD) sicherte die größtmögliche Hilfe seitens der Verwaltung zu – ähnlich wie bei der Kilianstädter Jahresfeier.
Rück betonte: „Doch eines, und das hat sich in Kilianstädten ganz deutlich gezeigt, steht heute schon fest: ohne das Mitwirken der Bürger funktioniert es nicht.“ Und damit appellierte die Bürgermeisterin noch einmal an alle Bürger, nicht nur im Jahr 2017 das Fest gemeinsam zu feiern, sondern schon vorher bei der Planung mitzuhelfen.
„Wir haben zwar noch ein Jahr Zeit mit den Vorbereitungen, doch sollten die Aufgaben nicht unterschätzt werden“, rief auch Ortsvorsteher Diehl zum eiligen Engagement auf. Deshalb ist auch der nächste Termin, zu dem noch mehr Vereine und Bürger erscheinen sollten, bereits auf Mittwoch, 27. Januar, festgelegt. Das Treffen beginnt um 20 Uhr im Brendelsaal des Alten Schlosses Büdesheim. Dann sollen auch die ersten Entscheidungen hinsichtlich der Veranstaltungen und der Organisationsstruktur fallen.