Bad Vilbel. „Ihr habt alles absolut richtig gemacht.“ So lobte Stadtjugendwart Klaus Splittdorf die Mädchen und Jungen der Bad Vilbeler Jugendfeuerwehren. Fast alle 70 aus dem ganzen Stadtgebiet nahmen am Samstag an einer Jahresübung teil. In Gronau löschten sie einen lodernden Scheunenbrand.
Es war keine leichte Aufgabe, die sich der Gronauer Jugendwart Benedikt Seeger für den Feuerwehrnachwuchs ausgedacht hatte. Denn der Brand in der Scheune von Ottmar Laupus war zwar in der Bismarckstraße ausgebrochen, doch durch das darin gelagerte Stroh schlugen die Flammen auch in der Bachwiesenstraße aus dem Gebäude. Dort kamen die Gronauer als erste an, um zu löschen, dann die Dortelweiler und Massenheimer.
Die Frau des Landwirts, die die Feuerwehr gerufen hatte, gab an, dass sich ihr Mann und drei weitere Personen jedoch in dem der Bismarckstraße zugewandten Teil der Scheune aufhielten, um einen Traktor zu reparieren. Vermutlich waren diese Arbeiten die Ursache des Feuers. Auslaufender Sprit und Öl in Verbindung mit Reinigungs-chemikalien hatten zu dem Brand geführt.
Also drangen die Kernstädter und Heilsberger in diesen stark verqualmten Bereich vor und retteten die Verunglückten. Was schwierig war. Denn als Darsteller waren die Sechs- bis Neunjährigen der Gronauer Bambino-Feuerwehr im Einsatz. Und denen machte das Spektakel so großen Spaß, dass sie am liebsten unter den landwirtschaftlichen Geräten sitzen geblieben wären, um von diesem Logenplatz alles genau zu sehen.
„Ihr wart schnell am Ort, habt eine Eins-A-Wasserversorgung aufgebaut, Personen gerettet und den Eigenschutz dabei nicht vergessen“, sagte Splittdorf den Jugendlichen bei der Nachbesprechung. Er sei „hoch zufrieden“ mit der „sagenhaften Leistung“ dieser „hoch motivierten Jugendfeuerwehrleute“. Sie hätten „mit freudig strahlenden Gesichtern gezeigt, was sie gelernt haben und alle Anforderungen glänzend erfüllt“. Splittdorf: „Mit dieser Truppe ist die Zukunft der Bad Vilbeler Feuerwehren gesichert.“
Hoch erfreut zeigte er sich über das Interesse, das die Jahresübung gefunden hat. Nicht nur Eltern, Gronauer und andere Bürger schauten interessiert zu, sondern sämtliche Wehrführer, Stadtbrandinspektor Matthias Meffert und sein Stellvertreter Karlheinz Moll, der stellvertretende Kreisbrandrat Michael Kinnel und Brandschutzdezernent, Erster Stadtrat Jörg Frank (CDU), beobachteten aufmerksam den Einsatz der Jugendfeuerwehren und spendeten unisono Anerkennung. Meffert zeigte „Respekt, wie schnell und effektiv die Jungs und Mädchen gehandelt haben“.
Einige der großen Feuerwehrleute kamen noch mit zum Spaghetti-Essen, das Mitglieder des Gronauer Feuerwehrvereins im Feuerwehrhaus frisch vorbereitet hatten. Auf den Teller gab’s allerdings erst etwas, als sämtliche Fahrzeuge wieder aufgerüstet waren. „Natürlich muss unser Hauptaugenmerk darauf liegen, dass wir sofort wieder einsatzbereit sind“, erklärte Splittdorf. Das Schlauchmaterial war noch nicht verstaut, da waren die Fahrzeugtanks bereits wieder mit Wasser gefüllt. 20 Minuten, nachdem der letzte Funken des „Feuers“ gelöscht war, stand die Feuerwehrflotte wieder zur Verfügung. Die Mutter eines Jugendfeuerwehrmannes stöhnte: „Wenn ihm zu Hause das Aufräumen nur halb so leicht von der Hand ginge …“ (bep)