Bad Vilbel. Gerhard Müller-Hornbach ist die Einsicht nicht leicht gefallen, dass er nun gewissermaßen zum Establishment gehört. Doch das Bundesverdienstkreuz am Bande – „er hat es sich verdient“, wie Bürgermeister Dr. Thomas Stöhr in der Feierstunde im Rathaus zur Ehrung des Komponisten und Hochschullehrers mit Wohnsitz in Massenheim formulierte.
Der unkonventionelle und immer freundliche 57-jährige Professor hat es sicher nicht darauf angelegt, dass ihn der Bundespräsident in Gestalt von Landrat Joachim Arnold (SPD) nun derart geehrt hat. Aber, weil er Musik als „integrierten Bestandteil seiner Person“ begreift, hat er sich über den Beruf hinaus vielfach ehrenamtlich für seine Musik engagiert.
Dies sei der Grund der Ehrung, verriet Arnold in seiner Laudatio. Die musikalische Bildung vornehmlich junger Menschen und die Vermittlung der neuen Musik pflegte er, als er 1982 mit anderen das auf zeitgenössische Musik spezialisierte Mutare-Ensemble und 1990 auch das Mutare-Musiktheater mitgründete.
Seit 1994, so der Landrat, engagiert er sich für hessische Projekte wie „Neue Musik in der Schule“. „Professor Müller-Hornbach kann man als den wichtigsten Künstler und Vermittler dieser Projekte an hessischen Schulen bezeichnen“, so der Laudator.
Seit 1976 habe er an zehn Projekten als Dirigent mit dem hessischen Jugendsinfonieorchester zusammengearbeitet. In Bad Vilbel führte er mit zwei Chören und fünf Instrumentalensembles der Musikschule seine Komposition „Der Traum vom Fliegen“ auf.
Gewürdigt wurde der Jubilar auch von seinem Lehrer an der Frankfurter Hochschule, Hans Ulrich Engelmann, mit dem Müller-Hornbach eine 36 Jahre währende Freundschaft verbindet. Engelmann zu seinem ehemaligen Studenten: „Es würde mir Freude machen, heute bei ihm Unterricht zu nehmen“.