Ziel des Stadtradelns ist es, vom Auto aufs Fahrrad umzusteigen und so etwas für das Klima zu tun. Karben versteht sich als Fahrradstadt. Deshalb nimmt die Stadt erneut am Programm Stadtradeln teil – zum Auftakt mit einer „Tour de Baustellen“.
Karben. Die Stadt Karben hat das Mobilitätsjahr 2018 ausgerufen. Seit April gibt es regelmäßig Veranstaltungen von Vereinen und der Stadt zum Thema. Das Programm Stadtradeln passt perfekt in diese Reihe. Nicht zum ersten Mal nimmt Karben daran teil. Bürger, die mitmachen, sollen in einem begrenzten Zeitraum jeden mit dem Rad zurückgelegten Kilometer notieren, sie werden dann auf das Kilometerkonto der Stadt gebucht.
Damit gleich ein paar Kilometer auf das Konto kommen, lud die Stadt zum Start des Stadtradelns zur Fahrradtour ein. Die Strecke führte an den Baustellen in und um Karben vorbei. „Wir bauen momentan viel für Mobilität und Naherholung. Die Tour soll vor allem informativ sein“, erklärte Karbens Verkehrsplaner Ekkehart Böing, während sich die Radler auf den Niddaterrassen am Rathaus einfanden.
Ladestation geplant
Mit dabei waren auch Bauamtsleiter Heiko Heinzel und Bürgermeister Guido Rahn (CDU), insgesamt zählte die Gruppe 35 Radfahrer. „Wir fangen hier an“, sagte Rahn zur Begrüßung und erklärte, dass an den Niddaterrassen Ladestationen für E-Bikes errichtet werden sollen. Außerdem ergäben sich durch Renaturierungs-Maßnahmen die Möglichkeit, neue Radwege anzulegen. „Wir fangen jetzt mit der Renaturierung entlang der Strecke vom Rathaus bis zum ASB-Verwaltungssitz an.“ Im Oktober soll die Maßnahme abgeschlossen sein. Die Arbeiten entlang der Nidda im Stadtgebiet dauerten voraussichtlich bis 2019. Eine Umleitung für die Fahrradstrecke während der Bauarbeiten entlang der Nidda sei bereits eingerichtet, Hinweisschilder sollen noch folgen.
Neue Nidda-Brücke
„Über kurz oder lang werden wir auch eine neue Brücke hier am Rathaus benötigen“, führte Rahn aus. Die jetzige sei zu alt und zu schmal. Die Kosten für den Neubau betragen laut Rahn 400 000 Euro, allerdings gebe es noch keine feste Planung.
Auf Höhe des KSV-Sportlerheims, dem nächsten Stopp, soll ein Nidda-Erlebnispunkt entstehen. „Das Ufer wird im Zuge der Renaturierung abgeflacht, mit Liegeflächen und Boulebahnen wird ein Naherholungsbereich entstehen“, erklärte der Bürgermeister. Geplant sei dort eine Aussichtsplattform auf der westlichen Nidda-Seite. Zudem soll eine Furt den Übergang zur anderen Flussseite und damit zum KSV-Vereinsheim ermöglichen.
Der Sportverein wiederum soll einen Kunstrasenplatz bekommen. Diese Neuplanung betrifft laut Rahn auch die Straße davor. Dort gibt es derzeit keinen Fußweg. Nur Parkplätze und die Straße. Das soll sich ändern. „Der Platz ist zu groß geraten, deshalb wird der neue fünf Meter kürzer sein“, erläutert der Bürgermeister. Das soll Platz für einen Fußweg zwischen den Parkplätzen und dem Sportfeld freischaufeln. Die Kosten für die Gesamtmaßnahme betragen 500 000 Euro.
Neues Pflaster
Den Berg hinauf strampeln musste die Gruppe zur derzeit wohl größten Baustelle in Karben: die Rendeler Straße. Das neue Pflaster wird im Bauabschnitt zurzeit verlegt, dieses soll zukünftig Barrierefreiheit auf den Fußwegen und einen einfacheren Einstieg in die Busse garantieren. „Hessen Mobil kümmert sich um die Fahrbahn, wir uns um die Gehwege“, sagte der Rathauschef.
Keine Lkw-Durchfahrt
Der zweite Bauabschnitt, der auf Hochtouren laufe, solle noch Mitte September abgeschlossen sein. Man habe mittlerweile ein nächtliches Durchfahrtsverbot für Lastwagen in der Rendeler Straße beantragt, doch ist die Genehmigung ungewiss, fügte Böing an.