Karben. Im dritten Anlauf scheint es zu klappen: „Wir stehen kurz vor der Vertragsunterzeichnung“, berichtet Eckhard Petri von der Raiffeisen-Warenzentrale Rhein-Main. Ihr gehört das 5426 Quadratmeter große Gelände direkt am Bahnhof.
Verkaufen will die Raiffeisen das Areal, seit sie ihren dortigen Landmarkt vor einigen Jahren schloss. Vergangenes Jahr wurden die Gebäude abgerissen. Weil aber zweimal Investoren wieder absprangen, blieb das Gelände eine Brache.
„Das sieht ganz schrecklich aus“, findet zum Beispiel die Kloppenheimer Ortsbeirätin Judith Römer (CDU). „Das wirkt so herunter gekommen, das ist nicht schön.“
Könnte es aber bald werden. „Ich denke, dass wir Mitte 2010 Baurecht haben könnten“, ist Eckhard Petri optimistisch. Der Investor sei ein großes, renommiertes Unternehmen. Den Namen will er aber nicht nennen, weil „noch nicht alles in trockenen Tüchern ist“.
Klar sei auf jeden Fall, dass der neue Investor wieder auf das ganz ursprüngliche Konzept zurückgreift. Demnach sollen die Reihenhäuser zur Straße Am Hang hin gebaut werden. Auf der Seite zum Bahnhof hin soll eine Garagenreihe mit Dachfirsten entlang der Bahnstrecke entstehen. Damit könne die Anlage gut vom Lärm der nahen Main-Weser-Bahn abgeschirmt werden, erklärt Petri. Ohnehin: „Der Lärmschutz war nie das entscheidende Problem bei der Vermarktung des Geländes“, erläutert der Immobilienbetreuer der Raiffeisen. Vielmehr seien es stets finanzielle Gründe gewesen, dass es nicht früher zum Handschlag zwischen der Raiffeisen und einem Investor gekommen sei. „Es ging rein ums Geld“, sagt Petri. Details dazu will er aber ebenfalls nicht nennen.
Etwas modifizieren wolle der neue Investor das Konzept gegenüber dem ursprünglichen allerdings schon: Statt seinerzeit geplanter 28 sollen nun „vermutlich“ nur 25 Reihenhäuser in unmittelbarer Nachbarschaft zum S-Bahnhof entstehen, kündigt Petri an.
Dass aktuell der Schuttberg der ehemaligen Gebäude verschwinde, sei eine Vorbereitung für die Übergabe des Geländes an den Investor. Ein genauer Termin dafür stehe allerdings noch nicht fest.
Auch kann der Raiffeisen-Mann Eckhard Petri deshalb noch nicht sagen, wann der neue Investor sich mit seinen Plänen im Rathaus meldet. Denn für das Vorhaben ist erneut ein so genannter projektbezogener Bebauungsplan als Genehmigung notwendig, den die Stadtverordneten absegnen müssen.
Das allerdings dürfte eine reine Formsache werden: Bereits das ursprüngliche Konzept hatten die Parlamentarier schon mit Wohlwollen unterstützt. Im Februar hatten sie außerdem in einem Grundsatzbeschluss klar gemacht, dass sie sich für das Raiffeisen-Areal definitiv eine Wohnbebauung wünschen. (den)