Sechs Jahre, nachdem Karl Ströbel seine Konditorei geschlossen hat, geht es auf dem brachliegenden Areal voran. Bereits in dieser Woche sollen Gebäude abgerissen werden. Bis März 2013 baut die Altenstädter VT-Ingenieurbau GmbH für acht Millionen Euro dort 25 Wohnungen und 900 Quadratmeter Ladenfläche.
Bad Vilbel. „Bei Ströbel geht’s los“ – mit dieser Nachricht überraschte der Verein Stadtmarketing den Bauträger. Im Hof stand ein Fahrzeug der Stadtwerke, weil Gas und Wasser noch abgeklemmt werden mussten. „Wir stehen bereit“, erklärte VT-Projektleiter Christian Schlett. Er rechnet damit, dass bereits Mitte dieser Woche mit dem Abriss der alten Gebäude begonnen werden könne. Neben dem ehemaligen Café wird auch das am Hof angrenzende Gebäude verschwinden. Das Gelände reicht bis zur rückwärtigen Mauer. Dahinter liegen die Grundstücke der Straße Am Felsenkeller.
Auf dem 1850 Quadratmeter großen Filetstück wollen die Altenstädter ein Wohn- und Geschäftshaus bauen. Obwohl auf dem Grundstück nur ein einziger Komplex mit Tiefgarage entsteht, sorgt eine gegliederte Gestaltung dafür, dass der Eindruck dreier Häuser entsteht.
Die 25 Zwei- bis Vier-Zimmer-Wohnungen haben Flächen von 44 bis 140 Quadratmetern. 139 500 Euro kostet eine 52-Quadratmeter-Wohnung, 325 000 die Maisonette mit 115 Quadratmetern. Es gibt Obergeschosswohnungen mit Garten und großräumigen Dachterrassenwohnungen. Ein Drittel der Eigentumswohnungen seien schon verkauft, berichtet Schlett.
Nun geht es zunächst an die Entkernung und den Abriss der alten Gebäude. Die Sicherungsmaßnahmen und das Ausheben der Baugrube nehme zwei Monate in Anspruch. Immerhin steigt das Gelände in Richtung Felsenkeller um sechs Meter an. Der Beginn des Rohbaus könne Mitte bis Ende November erfolgen, schätzt Schlett – immer vorausgesetzt, das Wetter spielt mit. Die Zeit für den Rohbau betrage sechs bis sieben Monate. Da aber während des Winters gebaut werde, müsse mit Unterbrechungen gerechnet werden. Danach folge der Innenausbau. Fertiggestellt sein sollen die Wohnungen bis zum März des Jahres 2013, plant der Projektleiter.
Die Bebauung erfolgt zurückversetzt. Während das Ströbel-Gebäude bisher auf der Grundstückskante steht, soll das künftige Gebäude-Ensemble vier bis fünf Meter vom Gehweg entfernt sein – damit sei ausreichend Platz, auch für Baufahrzeuge. Für die Zeit der Bauarbeiten werde der Gehweg auf einen Meter verkleinert. Baufahrzeuge könnten direkt auf dem Grundstück parken.
Dann werde die größte Innenstadtbrache (neben der Neuen Mitte) nach langer Zeit ein attraktives Erscheinungsbild abgeben – worauf auch die Mitglieder des Gewerberinges gewartet haben. „Ich hätte es gerne schon vor sechs Jahren so gehabt“, sagt Karl Ströbel heute. Damals hat er aus gesundheitlichen Gründen seine Konditorei aufgegeben.