Für eine tolle Überraschung sorgten die Handballer des Landesligisten TV Petterweil. War ihnen doch das Kunststück Mitte gelungen, dem einsamen Spitzenreiter HSG VfR/Eintracht Wiesbaden mit einem 33:28 (17:14) die erste Saisonniederlage beizubringen.
Karben. Knapp 500 Zuschauer hatten die Sporthalle an der Sauerbornstraße in ein Tollhaus verwandelt! Es war eine glänzende Leistung der Mannen von Trainer Detlef Ernst, mit der sie den Favoriten (jetzt 40:4 Punkte) aufs Kreuz gelegt hatten. Mit 34:10 Punkten haben die Gelb-Schwarzen vier Spieltage vor Saisonschluss nun plötzlich noch einmal eine Chance auf die Vizemeisterschaft, denn „Vordermann“ TV Hüttenberg hatte sich eine unerwartete 32:33-Heimpleite gegen TV Idstein erlaubt und liegt bei nun 35:9 Zähler nur noch einen einzigen Punkt vor dem TVP.
„Eine grandiose Vorstellung“, rang TVP-Coach Detlef Ernst nach der eindrucksvollen Galavorstellung nach Worten. „Hochkonzentriert und voller Leidenschaft hielten wir gleich voll dagegen und gestatteten Wiesbaden nur beim 0:1 und 1:2 zu Beginn eine Führung. Danach übernahmen wir das Zepter und die HSG lief der Musik hinterher. Von der 1. bis 60. Minute haben wir uns in einer überaus tollen Verfassung präsentiert.“ So bekamen die Wiesbadener, die bisher nur bei ihren Unentschieden gegen TV Hüttenberg II und VfL Goldstein Punkte abgeben mussten, ein Bein gestellt.“
Aus einem frühen 2:2 (5.) machten die Petterweiler, immer wieder angetrieben vom insgesamt neun Mal erfolgreichen Jörn Olbrich sowie von Martin Peschke und Ralf Scherrer, gegen in der Abwehr phasenweise durchaus etwas schwerfällig wirkende Gäste ein 11:7. Wohl konterte die HSG zum 13:12-Anschluss, um dann aber den ersten Abschnitt doch mit 14:17-Rückstand abzuschließen.
Auch nach dem Seitenwechsel hielten die Gastgeber ihren Vorsprung über 18:14 und 20:16 bis zum 23:19 (40.). Zehn Minuten vor dem Ende hatten die Schützlinge von Trainer Stephan Metz die Führung des TVP dann erneut bis auf einen Treffer verkürzt (25:24). Spätestens nach zwei verwandelten Siebenmetern des von Ernst als „überragend“ gelobten Martin Peschke zum 30:27 und dem von ihm glänzend eingesetzten Tim Weis war die Entscheidung in der Partie jedoch endgültig gefallen und die Sporthalle an der Sauerbornstraße in ein gelb-schwarzes Tollhaus verwandelt. (gg)