Bad Vilbel. Eigentlich hätte am Wochenende die Rückrunde der Fußball-Kreisliga A fortgesetzt werden sollen, aber aufgrund der Spielabsagen wird dies mindestens um eine Woche verschoben. Ungeachtet der Terminverschiebungen deutet im Titelrennen alles auf ein Duell zwischen dem Traiser FC und dem FC Hessen Massenheim hin. Das Team von Massenheims Trainer Hans Schmutzler ist erst im Vorjahr in die Klasse aufgestiegen und liegt derzeit mit 56 Punkten an der Spitze. Allerdings hat der Liga-Neuling bereits 24 Spiele absolviert, während Konkurrent Traiser FC seine 53 Punkte aus 23 Spielen holte und das bessere Torverhältnis vorweist. Die beiden Teams haben sich vom Dritten, TuS Rockenberg (44 Punkte), bereits etwas abgesetzt.
Angesichts der gravierenden Ausfälle, die Schmutzler in den letzten Wochen des alten Jahres hatte (Michael Lehmann, Steven Perry jeweils mit Muskelfaserriss, Patrick Braun seit drei Wochen grippekrank, Libero Ivica Parlov ist nach dreimonatiger Knieentzündungspause wieder ins Training eingestiegen), ist es durchaus verwunderlich, dass der Aufsteiger dennoch so erfolgreich und fleißig zugleich punktet.
„Wir sind personell gut aufgestellt“, meint Schmutzler, der inzwischen mit dem A-Jugendlichen Robert Sakowski ein weiteres Talent aus den eigenen Reihen „hochgeholt“ hat. „Ein klassischer Sechser“, so Massenheims Trainer, der generell ein Faible für junge Spieler hat und gerade im Nachwuchsbereich prima Zukunftsperspektiven für den Verein sieht. Bester Beleg: der in dieser Klasse mit Abstand jüngste Angriff Schmutzlers, den die drei 19-Jährigen Toni Passaro (der in die Fußstapfen des vergangenes Jahr 60 Mal erfolgreichen Juri Wenz zu treten scheint), Timo Hofmann und Nico Schad bilden. Wenz ist inzwischen vom Torproduzenten zum Torvorbereiter umfunktioniert worden.
Inzwischen ist man im Massenheimer Lager auch ein wenig offensiver geworden, was die ursprünglich vertretene Devise „Angestrebt wird ein Platz im ersten Tabellendrittel“ angeht. Schmutzler spricht klare Worte: „Dass wir bloß unter die ersten sechs kommen wollen, lässt sich jetzt nicht mehr aufrechterhalten. Wenn auch noch 14 Spiele ausstehen, streben wir nun dennoch klipp und klar den Aufstieg in die Krreisoberliga an. Klar sollte man erst mal schauen, wie es nach der Winterpause läuft, aber wir planen mittlerweile zweigleisig.“ Schmutzlers Vision: „Nach hoffentlich in die Tat umgesetztem Aufstieg in der Kreisoberliga etablieren! Und dann irgendwann die Gruppenliga.“ In der hatten sich die „Hessen“ – damals noch unter Regie von Oliver Hoffmann – zuletzt Anfang der „90er“ getummelt.
Da er über einen durchweg jungen Kader verfügt, muss Schmutzler in puncto Konstanz hie und da noch Abstriche machen. Nicht von ungefähr komme daher, dass man ausgerechnet alleine gegen die „Kellerkinder“ KSV Berstadt, SV Assenheim (jeweils nur Remis) und Türk. SV Bad Nauheim II (sogar Heimniederlage) insgesamt sieben Punkte hat liegenlassen. (gg/hir)