Die Nidda zieht sich durch die südliche Wetterau und prägt deren Landschaft. Sie ist als Fluss Ort der Entspannung und Lebensraum für zahlreiche Tierarten. Zum Aktionstag an der Niddaroute ist auf der Strecke zwischen Bad Vilbel und Karben viel los.
Bad Vilbel/Karben. „Die Nidda ist etwas Besonderes“, ist Wolfgang Lazar überzeugt. Gerade baut er seinen Stand zum Niddarouten-Aktionstag nahe der Gronauer Niddamündung auf. Der Platz lädt zum Verweilen ein, trotz der heißen Sonne können sich die einkehrenden Radfahrer mit Getränken unter den aufgestellten, bunten Sonnenschirmen entspannen.
„Heutzutage denkt doch niemand über Flüsse nach“, meint Lazar. „Klar, wir wohnen daran, aber ein wirkliches Bewusstsein dafür entwickelt sich erst langsam. Ich erinnere mich noch gut daran, als die Nidda noch ein schnellfließender Kanal war. Das war kein schöner Anblick. Seitdem hat sich viel getan und sie hat durch die Renaturierung viel verlorengegangene Lebensqualität zurückgewonnen. Tage wie heute helfen dabei, dieses Bewusstsein für die Bedeutung des Flusses zu stärken.“
Kaum zwei Minuten mit dem Fahrrad und die Nidda ist kaum wiederzuerkennen: Ein Mäander schlängelt sich nahe des Wegrands, kleine Inseln durchbrechen das Wasser, Frösche quaken. Gespannt beobachten Walther Schmidt und sein Sohn Konstantin (9) vom Weg aus das Paar Schwäne, die es sich mitsamt Kindern am Rand gemütlich gemacht haben. „Für die Kinder ist das etwas Besonderes. Verlängerte Wochenenden nutzen wir gerne, um eine Radtour zu machen. Bei diesem Wetter ist es ideal. Aber so wirklich zum Radfahren kommen wir nicht. An jeder Ecke gibt es etwas zu sehen.“
Direkt an der Nidda gelegen, veranstaltet der Karbener Sportverein am Aktionstag sein jährliches „King of the Beach“-Beachvolleyballturnier. Und Mitspieler sind gerne gesehen. Nahe des Flusses fühlt sich der Verein sehr wohl. „Jeder Beachvolleyballplatz braucht auch sein Meer, so ist die Nidda gewissermaßen unseres. Die Atmosphäre hier ist entspannter und sollte der Ball aus Versehen mal in den Fluss fliegen, gibt es eine kleine Abkühlung.“
Die gibt es auch bei Thomas Völp. Nahe des Gronauer Hofes hat er seinen Stand aufgebaut, Weine und erfrischende Getränke können die Besucher dort erhalten. Die Nidda ist für ihn eine ganz besondere Herzensangelegenheit. „Ich habe das Gefühl, dass die Nidda noch viel mehr Potenzial hat“, erklärt der nahe der Nidda in Gronau aufgewachsene Weinhändler.
„Die Nidda ist nicht nur irgendein Fluss, sondern untrennbar mit der Region verknüpft. Als jemand, der aus dieser Region kommt und sich dort viel bewegt, nutze ich die Wege entlang des Flusses gerne um eine Runde spazieren zu gehen oder zu wandern.“
Verbesserungen wünscht sich der Gronauer jedoch schon. „Vor allem bei Rastplätzen besteht noch Nachholbedarf.
Verbundenheit zur Region zeigen, das ist Wolfgang Lazars Anliegen. „Aktionen wie heute bringen für uns Teilnehmer keine vollen Kassen, vor allem sind sie anstrengend. Trotzdem nehmen wir gerne teil.“ Durch die Renaturierung gäbe es immer Neues zu entdecken, als Ausflugsziel fürs Wandern oder Radfahren sei sie deshalb ideal.