Karben. „Nächstes Jahr ist Baubeginn für die Mensa!“ Diese Botschaft aus dem Munde des Schulbaudezernenten Oswin Veith (CDU) begeisterte Schüler, Lehrer und Eltern der Kurt-Schumacher-Schule in Karben. Mit einem Freudenfest am Freitagnachmittag und Schüleraufführungen in der vollbesetzten Aula feierten sie den geplanten Neubau – noch vor dem ersten Spatenstich. Fast 2000 Schüler sollen von dem Mensa-Neubau profitieren: die Kurt-Schumacher-Schule (KSS) und die benachbarte Pestalozzi-Grundschule wollen das Gebäude gemeinsam nutzen.
Wie die neue Mensa einmal aussehen wird, wurde auf dem „Mensa-Fest“ zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert. Unter großem Applaus der Schulgemeinde zog Schulbaudezernent Veith zusammen mit Schulleiter Hans-Jobst Krautheim, Bürgermeister Roland Schulz (SPD) und Kreis-Schuldezernent Ottmar Lich (FWG) das weiße Leinentuch von einem Modell der Mensa. Schüler der neunten Klasse hatten es im Projektunterricht aus Pappe und Holz gebaut.
Der Standort des Mensa-Neubaues steht fest: Mittig soll er auf dem jetzigen roten Hartplatz zwischen Hausmeistergebäude und Altbau stehen, als eingeschossiger Bau in U-Form und mit geneigten Pultdächern, 32 Meter lang und 16,5 Meter breit. 200 Schüler sollen darin einmal Platz nehmen können, in zwei getrennten Speiseräumen mit Akustik-Decken, um den Lärm zu dämpfen.
Auf der Stirnseite Richtung Altbau sind die Essensausgabe, Wirtschaftsräume, Küche und ein Schulkiosk angesiedelt. Zwei Ausgänge rechts und links davon führen hinaus auf den Pausenhof. Die Treppenstufen zum höher gelegenen Altbau bleiben erhalten und können von den Schülern als Sitzgelegenheiten im Freien genutzt werden. Auf der gegenüberliegenden Seite Richtung Pestalozzi-Schule öffnet sich die Mensa U-förmig und erhält einen begrünten Innenhof.
„Welche Farbe bekommt die Mensa? Hoffentlich nicht grau“, fragten Schüler neugierig, als Architektin Petra Stürtz vom Eigenbetrieb Hochbau und Energie des Wetteraukreises die Pläne ausbreitete. Zufrieden schauten sie auf die Ansichten in Rot und Ocker und nahmen dann ihr Tischtennisspiel wieder auf.
Alle Karbener Stadtverordneten hatten sich einvernehmlich und über Parteigrenzen hinweg für den Bau der Mensa eingesetzt. Die Stadt erklärte sich bereit, die Hälfte der Baukosten zu übernehmen und damit wurde der Weg frei gemacht für den Mensa-Neubau außerhalb der Prioritätenliste des Kreises für Schulneubauten. Als Baukosten sind eine Million Euro kalkuliert. Das sind 200 000 Euro weniger als ursprünglich geschätzt. Die Einsparungen sind möglich geworden, weil statt einer großen „Halle“ nun zwei kleinere Essenssäle geplant sind, die kostengünstiger zu realisieren sind. Wetteraukreis und Stadt teilen sich die Baukosten hälftig, wobei bei der Beteiligung der Stadt die Zahl auswärtiger Schüler herausgerechnet wird.
Angesichts des Ganztagsbetriebs der KSS mit Arbeitsgruppen am Nachmittag und der Verlängerung des Schultages für die Gymnasiasten war das ein unhaltbarer Zustand. „Der Mensabau ist schulpolitisch immens wichtig und entlastet Eltern, die Beruf und Familie vereinbaren müssen“, sagte Schulleiter Krautheim. Er dankte allen Mitstreitern, die sich für den Bau der Mensa eingesetzt hatten und dem Schulbaudezernenten Veith, der für die entscheidende kreispolitische Weichenstellung gesorgt hatte.