Tag des Abschieds an der Kurt-Schumacher-Schule: In einer Dienstversammlung der Lehrerschaft hieß es, gleich 19 Lehrkräfte gehen zu lassen, darunter Schulleiter Franz Wild und Stellvertreterin Sonja Parr.
Karben. Es stellt eine Zäsur dar: Mit Schulleiter Franz Wild und Konrektorin Sonja Parr geht gleich die Spitze der Schulleitung. Absolut still wird es in der Aula, als während einer Dienstversammlung des Kollegiums Abschiedsworte gesprochen werden. „So richtig kann ich es immer noch nicht glauben“, sagt Stephan Mierendorff.
Er soll kommissarisch das Schulleiteramt zum August übernehmen. „Unsere Schule kommt mir vor wie ein großer Dampfer, der nicht einfach zu steuern ist, und unsere Aufgabe ist es, ihn auf Kurs zu halten“, erklärt Mierendorff. „Das haben wir und das habt Ihr gut gemeistert“, lobt er das scheidende Schulleitungsduo.
Namens des Fördervereins der Schule dankt Vorsitzende Nicola Piesch Wild für die motivierende Zusammenarbeit. In seiner Position sei Wild oft zu viel zugemutet worden: „Ein Schulleiter kann nicht zugleich Bauherr, Motor und Repräsentant der Schule sein, jeder vernünftige Mensch kann das wissen.“ Daher setze er mit dem Verlassen der Schule ein klares Zeichen, „dass Arbeit nicht das Wichtigste im Leben sein darf“.
„Ich wurde getragen“
Franz Wild wird ab August die neue Oberstufe der Singbergschule in Wölfersheim leiten. Wohin Sonja Parr wechselt, kann sie aus dienstrechtlichen Gründen nicht sagen.
Franz Wild wie auch Sonja Parr können die Tränen nicht zurückhalten. „Diese Schule und ihre Menschen sind mir ans Herz gewachsen und der Abschied trifft mich mit voller Breitseite“, sagt Parr. Franz Wild bedankt sich bei der Lehrerschaft und merkt: „Ich bin ein Teil von Euch geworden und Ihr habt mich getragen. Das wird bleiben.“
Dass der Schulleiter weiter zu Veranstaltungen erscheinen wird, steht für ihn außer Frage: „Schließlich wird die KSS immer ,meine‘ Schule bleiben. Ihr seid das weltbeste Kollegium“, lobt Wild. Alle applaudieren stehend.
Zum Schuljahresende verlässt auch Lehrerin Elena Hamada die Schule. In den Ruhestand treten Brigitte Müller-Lovelace und Waltraud Rick. Schwer wiegt der Verlust für die Fachschaft Musik, immerhin Schwerpunkt der Schule: Holger Schmidt und Karin Borbonus wechseln an andere Schulen. Schmidt unterrichtete 17 Jahre Jahre lang an der „Kurt“, leistete Grundlagenarbeit für den Aufbau aller drei Chöre, gilt als Begründer der „Unplugged“-Konzerte. Borbonus hob unter anderem das Streichorchester Furioso aus der Taufe. (kim)