Bad Vilbel. Gefallene Engel, Narren, Ratgeber, Träumer, drei Schwestern und eine Königsfamilie bilden „Das Paradies“ in Bad Vilbel. Sie gehören zur 44-teiligen Eichenholz-Skulpturen-Installation rund um die Wasserburg. Geschaffen hat sie der freischaffende Künstler Stephan Guber (43). Ihm hat die Stadt auch die Eroberung des inneren Burggrabens als Kunstraum zu verdanken. Der gebürtige Bad Nauheimer wohnt in Nidda und zeigt seine Skulpturen, Rauminstallationen, Bilder und Grafiken seit dem Jahr 1989 im In- und Ausland.
Die Figuren in Bad Vilbel treten in thematischen Gruppen oder einzeln auf. Der Künstler hat sie in Segmenten mit Kettensäge, Flex oder feinen Schleifbohrern aus längs aufgeschnittenen Eichenstämmen herausgeschnitten. „Meist stammt eine der hier gezeigten Gruppen aus einem Stamm“, sagt Guber. Alle Figuren sind massiv und bringen ein entsprechendes Gewicht auf die Waage. Teilweise hat der Künstler seine Figuren mit Hilfe eines Flammenwerfers geschwärzt, um danach einzelne Partien wieder abzuschleifen.
Nach dem Aufstellen im inneren Burggraben schützte der Künstler die Skulpturen mit Holzlasur vor der Witterung.
„Sie leben im Zwischenreich. Zwischen fest und flüssig, zwischen Stein und Wasser, zwischen Burg und Fluss, zwischen Form und Lebendigkeit, nicht drinnen, nicht draußen, zwischen Wachen und Schlafen – träumend -, kurz vor dem Erwachen, dort wo Imagination entsteht, wo das Leben sich in Bildern zeigt.“ So charakterisiert Stephan Guber seine Figuren. So erzählen sie von der Geschichte des Mensch-Werdens, „des Paradieses“, und „des Mensch-Seins mit all seinen Eingespanntheiten“.
Die Installation wird noch bis zum November an der Bad Vilbeler Burg zu sehen sein. Die Figuren stehen zum Verkauf, ein Prospekt liegt beim Festspielbüro in der Zehntscheune aus. (fau)
Stephan Guber, Tel. (06043/985773), E-Mail: kontakt@stephan-guber.de