Bad Vilbel. Es war die große Nacht der Bahn: Von Samstag auf Sonntag hat sie das neue Computer-Stellwerk in Bad Vilbel in Betrieb genommen (wir berichteten). „Es lief alles problemlos“, freute sich Bahn-Sprecher Helmut Lange am Sonntag, denn mit diesem entscheidenden Schritt wurde eine 26 Millionen Euro teure Investition erfolgreich abgeschlossen.
Von dem neuen Stellwerk am Nordbahnhof werden Tag für Tag 300 bis 320 Züge zwischen Frankfurt-Ginnheim und Dortelweil überwacht und geleitet. 70 Bahn-Mitarbeiter waren in der Nacht beschäftigt, um die alte Technik abzubauen und die neue, digitale anzuschließen. Diese war über Monate installiert worden. Sie ist Voraussetzung, dass auch der Verkehr auf der auf vier Gleise erweiterten Strecke gelenkt werden kann. Gegen den Ausbau zwischen Frankfurt-West und Bad Vilbel ist derzeit noch eine Klage anhängig. Die Bahn geht daher erst von einem Baubeginn 2008 oder 2009 aus.
Für die Umstellung der Technik legte die Bahn die komplette Strecke zwischen Friedberg und Frankfurt bis gestern früh um acht Uhr still. Die S 6-Züge fielen ganz aus, Regionalbahnen und InterCitys wurden via Nidderau und Hanau umgeleitet. Entlang der gesperrten Bahnstrecke fuhren Busse als Ersatz. „Auch das lief ohne Probleme“, berichtet Bahn-Sprecher Lange. Die Kunden hätten mit Verständnis reagiert. (dpg)