Karben. Die Verträge sind unterschrieben: Künftig kümmert sich die Hessische Landgesellschaft (HLG) um die Entwicklung der Gewerbe- und Wohnbaugebiete in Karben. Dabei möchte sie auch gerne jahrzehntealte Landkäufe in klingende Münze umwandeln.
20 Kinder aus der Klein-Karbener Kita Wirbelwind wuseln um Peter Eschenbacher herum, den Prokuristen der HLG. Der drückt ihnen Schilder in die Hand, die sie gleich hochhalten sollen.
Die HLG feiert in Karben, dass sie die Stadt als 200. Kommune gewonnen hat, die sich in der Stadtentwicklung von ihr beraten lässt. Den Kauf von Land für Baugebiete, deren Planung, Vermarktung und Erschließung – all das erledigt die HLG für die Stadt. „Wir könnten uns eine solche Abteilung nicht leisten, wie es die HLG uns bietet“, sagt Bürgermeister Guido Rahn (CDU).
Zufrieden ist auch das Land, dem die Gesellschaft gehört. Mit ihr habe das Land einen Fuß in der Tür bei Entwicklungsprojekten der Kommunen. So könne es auf einen effizienten Flächenverbrauch achten, sagt Wirtschaftsstaatssekretär Steffen Saebisch (FDP). Schon in den 1960er-Jahren erwarb die HLG auf Geheiß des Landes massenhaft Flächen, sollte die Stadt doch zum 50 000-Einwohner-Satelliten für Frankfurt ausgebaut werden. Das geschah nie und erst jetzt kommt die HLG ins Geschäft, um zumindest einige Flächen zu nutzen. Seit April erschließt die HLG das Baugebiet Sauerborn in Kloppenheim. Auf 4,4 Hektar werden die ersten Wohnhäuser gebaut. (den)