Das Karbener Hallenfreizeitbad schwimmt wieder auf einer Erfolgswelle. Das zeigen die aktuellen Besucherzahlen. Von seinen Rekordzahlen aber ist das Bad noch ein ganzes Stück entfernt.
Karben. Platsch! Hereinspringen ist hier zwar nicht erlaubt. Aber so manches Mal werden Besucher doch übermütig, und es geht mit einem großen Platscher ins nicht allzu kühle Nass. Mehr und mehr lockt das Hallenfreizeitbad in Klein-Karben seit seiner Sanierung in den Jahren 2012 bis 2014 wieder die Karbener und ihre Nachbarn an.
Das zeigen die aktuellen Besucherzahlen. 80 000 Gäste erwartet der Schwimmtempel samt seiner Sauna in diesem Jahr, erklärte Bürgermeister Guido Rahn (CDU) auf eine parlamentarische Anfrage der Grünen hin. Das sei nicht mehr weit weg von den durchschnittlich 83 000 Besuchern pro Jahr in den Zeiten vor der Sanierung. „Das Konzept weg von günstigen Jahreskarten hin zu einem Bad für Schulschwimmen, Kurs-Schwimmen und Reha-Schwimmen geht auf“, freute sich der Rathauschef.
Viele nutzen die Sauna
Im ersten vollen Jahr nach der Sanierung seien 2015 gut 74 000 Bade- und Saunagäste gekommen, zeigte Rahn auf. Im Jahr 2016 waren es gut 76 800. Hochgerechnet anhand der Zahlen bis Mai rechnet die Bad-Leitung für 2017 nun mit etwa 80 000 Besuchern. Dabei hat es deutliche Verschiebungen bei der Art der Eintritte gegeben.
So liege die Zahl der Einzeltickets auf dem Niveau der Jahre 2009 bis 2011. Dagegen werden kaum noch Jahreskarten verkauft, nachdem die Stadt sie erheblich verteuert und im Gegenzug Wertkarten eingeführt hat, die Rabatte je nach Höhe der pauschalen Einzahlung ermöglichen.
Allerdings: Da die Jahreskarten früher extrem günstig gewesen seien, habe es nun kaum Einflüsse auf die Erlöse, wenn die nun teurere Jahreskarte nur noch wenig nachgefragt werde, erklärte Rahn. Deutlich mehr gegenüber früher nimmt das Bad dagegen bei den Eintrittsgeldern von Teilnehmern von Kursen und Reha-Sport-Angeboten ein. Auch die Zahl der Eintritte fürs Schulschwimmen liege über dem Durchschnittsniveau aus den Jahren vor der Sanierung. Spürbar mehr kassiert das Bad ebenso bei den Sauna-Eintritten. Sie lagen 2016 auf einer Rekordhöhe von 111 200 Euro. Das waren fast 150 Prozent mehr als noch im Jahr 2009. Die Zahl der Saunagäste hat von gut 7000 anno 2009 auf 9400 im Jahr 2016 zugenommen. Und allein von Juni bis Mai sind laut Rahn 12 900 Gäste in der Sauna gezählt worden. Dabei stößt das Bad sogar schon an Kapazitätsgrenzen: Mit 480 Badenden am Top-Tag im Januar sei die Grenze erreicht gewesen, hatte Bad-Chefin Carolin Beck bereits im Frühjahr erklärt.
80 000 bis 100 000 Gäste pro Jahr sind nötig, um das Defizit des Bades auf die vom Stadtparlament vorgesehene Zielmarge von einer halben Million Euro Miese pro Jahr zu bringen und zu halten.
Rentabel machen
Denn fürs laufende Jahr rechnet man im Rathaus noch mit einem Defizit von 650 000 Euro. Vor zwei Jahren waren es noch 708 000. Mit der am Ende 4,9 Millionen Euro teuren Sanierung samt Anbau einer neuen Sauna will die Stadt die Besucherzahlen ankurbeln, so das Bad wieder rentabler machen.
Denn die Zahl der Gäste war zwischenzeitlich bis auf 60 000 pro Jahr abgesackt. Und auch die 80 000 Besucher 2017 sind noch ein wenig weg von dem, was möglich sein dürfte: 2004 hatte das Hallenfreizeitbad einen Rekord von 100 000 Gästen notiert. (den)
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