Veröffentlicht am

Das junge Publikum immer im Blick

Eine Szene vom ersten Workshop in den Sommerferien, den Lisa Foerster durchgeführt hat. Foto: Eugen Sommer
Eine Szene vom ersten Workshop in den Sommerferien, den Lisa Foerster durchgeführt hat. Foto: Eugen Sommer

Bad Vilbel. Der Name ist Programm: Der Förderverein Besucherinitiative Burgfestspiele Bad Vilbel e. V. möchte dem Publikum ein besonderes Erlebnis rund um die Aufführungen und die Burg bieten, für Komfort und Aufenthaltsqualität sorgen. Auf seine Initiative gehen etwa die Aufwertung des Bereichs um den Catering-Pavillon vor der Burg, die Sitzschlange am Ginkgo und die Beleuchtung außerhalb der Burg zurück. »Wir fördern alles, was das Ambiente rund um die Aufführungen und die Burg befördert«, sagt Michael Döricht, der dem Verein seit 2015 vorsitzt und von Beginn an Mitglied ist. Aber auch die konkrete Arbeit vor und auf der Bühne der Festspiele wird unterstützt, etwa mit einer Bügelmaschine für die Schneiderei und der finanziellen Unterstützung der Livemusik bei Musicals. Finanziert werden solche Projekte über Spenden von Vereinsmitgliedern, Firmen oder Privatleuten. Mitglied im Förderverein Besucherinitiative Burgfestspiele Bad Vilbel sind zurzeit rund 60 Unternehmen und etwa 80 Privatpersonen.
Ein Schwerpunkt:
Theaterpädagogik

Der Förderverein legt einen besonderen Schwerpunkt auf die Theaterpädagogik, deren Ziel es ist, eine nachhaltige Beziehung zum jungen Publikum aufzubauen. Der Verein möchte nicht nur »das Publikum von morgen heranziehen«, wie Michael Döricht sagt, sondern auch jungen Leuten analoge Unterhaltung bieten. Ein besonderes Augenmerk legt er auf Kinder und Jugendliche, die nicht von sich aus den Weg zum Theater finden. Er freut sich daher, dass der Verein die Theaterpädagogik kontinuierlich fördert und auch die Stelle finanziert, die momentan Lisa Foerster innehat. Die studierte Erziehungswissenschaftlerin mit zertifizierter Weiterbildung in Theaterpädagogik ist seit Dezember 2023 Theaterpädagogin der Burgfestspiele.
Der Fokus ihrer Arbeit liegt auf Vorbereitungs-Workshops an Kitas und Schulen, die das junge Publikum auf die Inszenierungen für Kinder und Familien vorbereiten, die auf dem Programm der Burgfestspiele stehen. In 45-minütigen Einheiten erklärt ihnen Lisa Foerster das Theater und weckt ihre Neugierde auf die Stücke. Die Nachfrage nach den Vorbereitungs-Workshops sei sehr hoch, viele Kitas und Schulen suchten Kontakt zum Theater, sagt Lisa Foerster. »Es gibt einen unglaublichen Andrang auf die Workshops«, denn »die Kinder haben Lust darauf«. Die Nachfrage nach den Vorbereitungs-Workshops ist kontinuierlich gewachsen, denn die Theaterpädagogin hält die Verbindung zu den Schulen und Kitas und knüpft Jahr für Jahr neue Kontakte.
Die ersten einwöchigen Sommerferien-Workshops mit Kindern und Jugendlichen fanden 2012 statt. In diesem Jahr gab es zusätzlich erstmals einen Theaterworkshop in den Osterferien für Kinder zwischen sieben und elf Jahren. Sie entwickelten darin gemeinsam ein Theaterstück, das sie am Ende der Workshop-Woche aufführten. »Wir begleiten die Kinder dabei und geben ihnen Hinweise, etwa, dass niemand mit dem Rücken zum Publikum steht und dass alle laut genug sprechen. Ansonsten gibt es keine Vorschriften«, sagt Lisa Foerster. In den Sommerferien leitet sie weitere Theaterworkshops für unterschiedliche Altersgruppen.
Kindern aus finanziell schwachen Familien, die mit ihrer Gruppe oder Klasse die Inszenierungen besuchen wollen, bietet der Förderverein unbürokratische Unterstützung durch den Sozialfonds an. Die Gruppenleitungen oder Lehrkräfte melden den Bedarf an, der Fonds übernimmt die Kosten.
Im theaterpädagogischen Engagement für Kinder und Jugendliche beteiligt sich der Förderverein der Burgfestspiele an Förderprojekten, die zeitlich auch außerhalb der eigentlichen Festspielsaison liegen. So ist das ganze Jahr über etwas los. »Wir haben das junge Publikum immer Blick«, sagt Ruth Schröfel, Dramaturgin der Burgfestspiele. cka