Karben. Während die letzten Kabel verlegt werden, die Ware noch ausgebreitet, eine weitere Lichterkette aufgehängt wird, stöbern schon die ersten Besucher durch die Budenstadt beim 21. Weihnachtsmarkt vor dem Karbener Rathaus. „Wir müssen immer schon vor Eröffnung hier sein“, erzählen die Petterweiler Landfrauen an ihrem Stand. Sie bieten ihre selbst gemachten Plätzchen an. Hat der Seniorennachmittag im Saal des Bürgerzentrums erst begonnen, haben sie schon gut die Hälfte verkauft. „Viele Senioren sind unsere Stammkunden und kommen vorher bei uns vorbei“, berichten die Landfrauen und haben gut lachen. Lange brauchen sie an diesem Tag nicht mehr in der Kälte stehen. Die Spätschicht kommt mit wärmenden Eintöpfen, die erfahrungsgemäß ebenfalls reißenden Absatz finden werden.
Zur Eröffnung um 14 Uhr knäuelt sich ein Pulk Erwachsener vor dem Rondell am Eingang. Die Mini-Sänger der Musikschule Bad Vilbel und Karben haben ihren Auftritt. Dick eingepackt in farbenfrohen Winterjacken, Mützen, Stiefeln und Handschuhen singen sie fröhliche Lieder. Schließlich gilt es einen Geburtstag in Bethlehem zu feiern, bei dem es Geschenke gibt. Die Eltern rundum halten den Moment fotografisch fest.
Gleich drei Bürgermeister der Stadt wohnen der Eröffnung bei: Ehrenbürgermeister Detlev Engel (SPD), der als Vorsitzender des Fördervereins der Kurt-Schumacher-Schule Standdienst übernommen hat, Vorgänger Roland Schulz (SPD) und der amtierende Bürgermeister Guido Rahn (CDU). Rahn ist, zusammen mit seinem Stadtrat Gerd Hermanns (FW), als Veranstalter ebenso präsent wie Michael Fuchs, zweiter Vorsitzender des mitveranstaltenden Gewerbevereins. Mit kurzen Grußworten erklären Rahn und Fuchs den 21. Weihnachtsmarkt für eröffnet.
Jochen Schmitt, der ehemalige Sozialdezernent, schaut zum Seniorennachmittag herein, der amtierende Fraktionsvorsitzende Thomas Görlich ist da, ebenso Fritz Amman, ehemaliger Fraktionsvorsitzender, sowie Stadträtin Regina König-Amann (alle SPD). Amann wird zusammen mit dem Senioren-Musizierkreis im Saal die gut 300 gekommenen Senioren unterhalten. Angesichts des Wetters ist Sozialamtsleiter Günther Ross hoch erfreut über den zahlreichen Besuch. „Den Seniorennachmittag gibt es seit Beginn des Weihnachtsmarktes“, berichtet er.
Im warmen Saal gibt es Kaffee und Kuchen, an den Ständen draußen genießen die Besucher Grillwurst, Gulasch, Torten, Alkoholica und Heißgetränke. Glühweinaromen mischen sich mit dem Duft von der Ofenbäckerei und den Grill- und Kochstationen. Ein Kinderkarussell dreht mit jauchzenden Fahrgästen seine Runden. Händler bieten Weihnachtskugeln, Sterne, Modeschmuck, Schals, Häkeldecken und Gestecke an. Eine vielbesuchte Anlaufstelle ist auch der Stand der Stadtbücherei im Foyer des Rathauses. Die Möglichkeit, sich einmal aufzuwärmen und dabei in den vielen Kisten nach preisgünstigen, ausgedienten Bücherei-Büchern zu stöbern, nutzen viele Besucher.
62 Betreiber, gut je ein Drittel Gewerbetreibende, Vereine und Privatpersonen, werben mit ihren Angeboten um die Gunst der Besucher. Mit dem „Musik-Virus“ wollen etwa die Aktiven der Stadtkapelle die Besucher infizieren. Dazu haben einige Mitglieder des Fanclubs 660 Spritzen mit einer Mischung aus Wodka sowie roter und grüner Götterspeise aufgezogen. „Wir wollen für unser Orchester werben und Karten für unsere Weihnachtskonzerte verkaufen“, sagt Heinrich Beck, der die Bass-Klarinette spielt. Er ist seit Gründung des Orchesters dabei, die Stadtkapelle aber hat Premiere mit ihrem Stand am Weihnachtsmarkt.