Karben. Nach Rosbach nun auch Karben: Auf Dächern städtischer Gebäude sollen Bürgersolaranlagen entstehen. Und das Interesse daran ist groß, berichtet CDU-Fraktionschef Mario Beck. Mittlerweile hätten sich bereits mehrere Firmen bei der Stadt gemeldet, die Solaranlagen auf Dächern städtischer Gebäude betreiben wollen. Deshalb bewertet Beck das Vorhaben als Volltreffer.
Vor zwei Monaten hatte die CDU mit ihren Koalitionspartnern FWG und FDP einen Antrag zur Realisierung von Bürgersolaranlagen im Stadtparlament beschlossen. Der Stadt sollen dabei weder Kosten noch finanzielle Risiken entstehen. Noch besser: Sie soll ein Entgelt für die Benutzung ihres Dachs bekommen. Wie im Koalitionsantrag vorgesehen, wollen die Betreiberfirmen Bürgern die Möglichkeit eröffnen, Anteile an den Solaranlagen zu erwerben. Die Verzinsung dieses zukunftsweisenden Investments erfolgt aus den Erträgen der Stromeinspeisung ins örtliche Netz. Diese wiederum sind auf Basis des Erneuerbare-Energien-Gesetzes für 20 Jahre gesichert.
„Mit diesem Modell kann Karben einen Beitrag zum Klimaschutz leisten, ohne eigene – nämlich nicht vorhandene – Haushaltsmittel einzusetzen“, findet Mario Beck. Gleichzeitig werde Bürgern eine ökologisches Investment geboten, „dessen Nutzen unmittelbar vor Ort sichtbar ist“, sagt Beck. Als Betreiber schlagen die Koalitionäre ein Stadtwerk vor, dass sich mit solchen Projekten auskennt. Auch örtliche Banken sollten als Partner ins Boot geholt werden.
„Wir erwarten, dass der Magistrat den Parlamentsauftrag mit Hilfe der interessierten Betreiberfirmen zügig umsetzt“, mahnt Beck. „Dann können die ersten Kilowattstunden Sonnenstrom bald von städtischen Dächern durch die Steckdosen fließen.“ (den)