Bad Vilbel. Den Ausbauplänen des Frankfurter Flughafens stimmt die CDU zu. Der Landesentwicklungsplan, „der in direktem Zusammenhang steht, wird ebenfalls befürwortet“, heißt es in einem Papier fürs Parlament. Die Union regt jedoch zahlreiche Änderungen im Detail an. Diese sollen als Antrag im Planungs- und Bauausschuss am 8. sowie in der Stadtverordnetenversammlung am 15. Mai beraten werden. Bereits im Jahr 2002 habe die CDU sowohl die Nordost-Variante als auch die Nordwest-Variante als akzeptable Lösungen für die Region erachtet. Jetzt läuft das Planfeststellungsverfahren zur Nordwest-Variante. Sie verursache in der Region „die wenigsten Eingriffe in Natur, Landschaft und Wasserhaushalt“. Sie schaffe den größten Gewinn an Arbeitsplätzen mit geschätzten 97 000 neuen Jobs und biete als Flughafenerweiterung die meisten Kapazitäten. Empfohlen wird aber eine „Mediationsnacht“, wonach zwischen 23 Uhr und 5 Uhr keine geplanten Flüge stattfinden dürfen.
Weiterhin wird empfohlen, dass bei den Einzelpunktnachweisen im Hinblick auf den „Kulturellen Leuchtturm Burgfestspiele“ auch die Burg von Bad Vilbel einbezogen wird. Außerdem müsse in dem dicht besiedelten Rhein-Main-Gebiet eine präzise Einhaltung der Flugrouten und –höhen sichergestellt werden. Für die Nichteinhaltung von Flugrouten seien harte Sanktionen vorzusehen. Flugzeuge sollten so spät wie möglich auf der Landebahn aufsetzen und so Siedlungsgebiete höher überfliegen. Startende Maschinen sollten so steil wie möglich aufsteigen.
An einer geeigneten Stelle im Bereich Gronau und Niederdorfelden sollte ein Messpunkt für die Erfassung des Fluglärms auf Dauer eingerichtet werden. Um überflüssigen Verkehr zu vermeiden, müsse die gute Erreichbarkeit des Flughafens sowohl für den Individualverkehr als auch für den Öffentlichen Nahverkehr sichergestellt werden. Dazu zählt für die CDU sowohl die eingeplante Weiterführung der B 3 ab Karben auf einer neuen Trasse mit Ortsumgehungen bis Friedberg als auch der Bau des dritten und vierten S-Bahngleises .
In dem Antrag wird auch darauf hingewiesen, „dass bei dem Thema Erholungs- und Freizeitfunktionen der Bad Vilbeler Wald und die Nidda-Aue in dem Planfeststellungsverfahren nicht angemessen berücksichtigt werden.“
Bei den Ausgleichsflächen empfiehlt die CDU die Kombination zweier Biotop-Maßnahmen in Nieder-Erlenbach. Zur Steigerung des Naherholungswertes sollten die dort vorgesehenen Fuß- und Radwege nach Möglichkeit am Erlenbach entlang nach Süden so ausgedehnt werden, damit sie besser an die Radwege im Raum Bad Vilbel angebunden seien.
Auch in Bad Vilbel gebe es im Flächennutzungsplan Siedlungsbeschränkungen. Dieses Gebiet liegt östlich des Vilbeler Waldes, südlich von Gronau an der Gemarkungsgrenze zu Frankfurt und Niederdorfelden und sei „akzeptabel.“
Auch zusätzliche Lärmbelastungen sind nach Ansicht der CDU nicht zu erwarten (dd)