Veröffentlicht am

Burgpark wird zur Spielwiese

Mehr als 700 Kinder durften sich auf zahlreiche Stationen freuen. Foto: Eickhoff
Mehr als 700 Kinder durften sich auf zahlreiche Stationen freuen. Foto: Eickhoff

Bad Vilbel. Am Freitagmorgen waren im Bad Vilbeler Burgpark im wahrsten Sinne des Wortes die Kinder los. Zum UN-Weltkindertag hat das Notinselbündnis der Quellenstadt ein großes Programm organisiert. Mehr als 700 Kinder durften sich auf zahlreiche Stationen freuen. Schon aus der Entfernung ist zu hören: Im Bad Vilbeler Burgpark ist was los. Hunderte Kinder sind an mehr als 20 Stationen aktiv. Direkt vor dem FFH-Gebäude wird Seil gesprungen, auf Hölzern balanciert und um die Wette gerannt. Während manche Mädchen und Jungs gerade Kreide malen, lauschen andere einer »Mutmachgeschichte« von Pfarrer Klaus Neumeier.
Andere versuchen Emojis darzustellen, während manche Schülerinnen und Schüler der Saalburgschule eine intensive Basketballpartie ausspielen. Und das machen sie nicht einfach, weil die letzten Tage des Sommers anstehen. Zum UN-Weltkindertag organisiert das Notinsel-Bündnis aus Bad Vilbel immer ein buntes Programm. Und das wird mehr als nur gut angenommen. »Die Resonanz freut uns immer sehr«, sagt Cornelia Schäfer vom Lions-Club Bad Vilbel Wasserburg.
Ein Zeichen für
den Kinderschutz

Dieser Morgen steht unter dem Motto des Weltkindertages »Mit Kinderrechten in die Zukunft«. Mit dabei sind in zweieinhalb Stunden mehr als 700 Kinder der Stadt-, Saalburg- und Regenbogenschule sowie aus den Kitas Dreiklang und Arche Noah.
In Bad Vilbel gibt es das Projekt »Notinseln« seit 2009. Kinder sollen kitanah beziehungsweise schulnah Geschäfte und Einrichtungen kennen, in denen sie jederzeit willkommen sind, wenn es ihnen nicht gut geht, sie sich verfolgt oder belästigt fühlen oder eine andere aktuelle Unterstützung brauchen.
Alle Notinsel-Partnergeschäfte werden durch einen Notinsel-Aufkleber gekennzeichnet, der gut sichtbar für Kinder angebracht wird. Damit signalisieren sie Kindern ihre Hilfsbereitschaft im Ernstfall, verpflichten sich zum Hinsehen und Handeln und setzen ein deutliches Zeichen für den Kinderschutz und gegen potenzielle Täter.
Die Mitarbeiter dieser Partnergeschäfte erhalten eine Handlungsanweisung, die genau beschreibt, was im Notfall zu tun ist. Neben der Hilfe in Notsituationen werden auch kleinere Wehwehchen und Alltagssorgen von den »Notinseln« ernst genommen. »In Bad Vilbel gibt es mehr als 30 dieser Orte«, berichtet Christuskirchenpfarrer Klaus Neumeier. Die Gemeinde gehört ebenso zum Notinsel-Netzwerk wie der Lionsclub Bad Vilbel Wasserburg, das Kinder- und Jugendbüro der Stadt, die Kinderbürgermeisterin, der Gewerbering, das B3-Familienzentrum und die Kita Arche Noah.
Es wird jedoch nicht nur gespielt. Auf der Bühne singen Klaus Neumeier und Lena Mebus ein Lied. Darin heißt es: »Trau dich – Trau dir was zu.« Neumeier gibt den Kindern mit auf den Weg, »stark und mutig zu sein«. Er betont: »Gemeinsam ist man richtig stark.« Und all die vielen Kinder jubeln.
Im kleinen Interview mit der städtischen Sozialdezernentin Ricarda Müller-Grimm (SPD) entwickelt sich ein Ratespiel für Groß und Klein. Welche Spielplätze denn die Anwesenden kennen – und welche noch erkundet werden müssen. Müller-Grimm sagt: »Man darf auch mal schwach und traurig sein. Das dürfen Kinder – aber auch Erwachsene.« Von Patrick Eickhoff

Notinseln
Informationen zu den Notinseln gibt es unter ckbv.de/index.
php/service-mainmenu-287/notinsel-bad-vilbel-mainmenu-263. Dort gibt es auch eine Übersicht über alle weiteren Notinseln in Bad Vilbel. wpa