So schnell wie möglich kommen Inhaber von Tafelausweisen, Empfänger von Arbeitslosengeld und Hartz IV, Asylbewerber und Senioren mit bezuschusster Rente an vergünstigte Restkarten für Aufführungen der Burgfestspiele und in der Alten Mühle. Dies wurde trotz einiger Kritik mit deutlicher Mehrheit beschlossen.
Bad Vilbel. Irene Utter (CDU) begründete den gemeinsamen Antrag mit der FDP mit einer Anregung des Seniorenbeirats. Die Fraktionen wollten aber über die Senioren hinausgehen und allen „sozialschwachen“ Bad Vilbelern Zugang zur Kultur ermöglichen, der über kostenlose Angebote wie die Nutzung der Museen und Stadtbibliothek hinausgehen.
„Die Restkarten reichen nicht aus, dieser Antrag dient dazu, Ihr soziales Gewissen zu beruhigen“, kritisierte Kathrin Anders (Grüne). Die Frage sei, wie lange man „demütig vor der Tür warten“ müsse, bis Restkarten verkauft würden. Überhaupt sei der Antrag überflüssig, wenn man 2013 den Vilpass-Antrag der SPD angenommen hätte. Was Anders Applaus der Opposition einbrachte. Denn mit dem Vilpass sei nicht ersichtlich, warum eine Person begünstigt werden soll, eine Stigmatisierung sei so nicht vorhanden.
Und auch Carola Götz (DNF) bezeichnete den CDU/FDP-Antrag ironisch als „großzügig“. Wieso könne dieses Angebot nicht für alle Veranstaltungen gelten, mit einem festen und vorab buchbaren Kontingent, wie Hannelore Rabl (Grüne) anmerkte.
Michael Wolf (SPD) bezeichnete den Antrag vom Ansatz her als gut, er sei aber eben verbesserungswürdig. So störte sich Wolf auch an der Formulierung „sozialschwach“ im Antrag. Die Menschen hätten die gleichen sozialen Kompetenzen wie andere, sie seien nur einkommensschwach. Wolf kündigte an, auf der Basis des Vilpass-Antrages Kritiken an der jetzt aufgrund der gebotenen Eile getroffenen Regelung zu sammeln und diese in einen Antrag 2015 einfließen zu lassen. Dies wurde mehrheitlich abgelehnt. Trotzdem, so Wolf, werde die SPD 2015 erneut einen entsprechenden Antrag stellen.
Irene Utter erklärte, man habe sich bewusst für Restkarten entschieden, weil sonst gewisse Kontingente nicht mehr zum normalen Preis zu verkaufen seien. Im Übrigen habe man großes Vertrauen in Festspiel-Intendant Claus-Günther Kunzmann, der im Herbst sicherlich Informationen über den Verlauf geben könne. (kop)