Bad Vilbel. Burgfestspiel-Intendant Claus-Günther Kunzmann und Bürgermeister Sebastian Wysocki haben am Dienstag das Programm für die Saison 2024 vorgestellt. Die Besucher dürfen sich auf insgesamt elf Stücke – und damit zwei mehr als in der vergangenen Saison – freuen. So mancher Kassenschläger findet auch ein zweites Mal den Weg in die Quellenstadt
Am 2. Mai ist es soweit. Dann starten die Bad Vilbeler Burgfestspiele in ihre 38. Festspielsaison. Intendant Claus-Günther Kunzmann freut sich auf ein »abwechslungsreiches Programm, bei dem für jeden etwas dabei ist«.
Drei Wiederaufnahmen
und drei Kinderstücke
Als Wiederaufnahmen mit dabei sind das Musical »My Fair Lady« (Premiere am 5. Juli), der Klassiker nach dem weltbekannten Film »Der Club der Toten Dichter« (12. Juli) sowie im Theaterkeller die Krimikomödie »Achtsam morden«. »Alle drei Stücke waren Kassenschlager und teilweise schnell ausverkauft. Es freut mich, dass wir sie noch einmal auf die Bühne bringen können«, führt Kunzmann aus.
Neu dabei ist die Krimikomödie »Die acht Frauen« (Premiere am 31. Mai). In einer abgelegenen Villa im verschneiten Frankreich wird der Hausherr ermordet. Acht Frauen – keine hat ein Alibi und jede ein Motiv. Das verspricht Spannung pur. Kunzmann: »Eine humorvolle und perfekte Ergänzung zu den Musicals.« Regie führen und damit nach einigen Jahren nach Bad Vilbel zurückkehren wird Harald Demmer.
In Deutschland erst einmal auf der Bühne aufgeführt wurde das Musical »Tootsie«, das auf der Geschichte des gleichnamigen Hollywoodfilms mit Dustin Hoffmann in der Hauptrolle basiert. In Bad Vilbel feiert die Bühnenfassung am 7. Juni Premiere. In der Travestie-Komödie ergattert der arbeitslose Schauspieler Michael Dorsey in einer Produktion die Rolle der Amme in Romeo und Julia. Von da an versucht er ein Doppelleben zu führen – und verstrickt sich immer mehr in Missverständnisse. »Eine aufwendige und große Inszenierung«, so Kunzmann.
Musikalische Revue mit bekannten Schlagern
Eine reine musikalische Revue wird das Stück »Sekretärinnen« (15. Juni). Es ist eine Hommage an den Berufsstand mit viel Komik und Ironie. Dabei geht es um die Höhen und Tiefen des Berufsalltags, die unterschiedliche Charaktere in Liedern von Nina Hagen bis Aretha Franklin verdeutlichen. Kunzmann verspricht: »viele bekannte Schlagertexte«.
Besonders freut sich der Intendant aber auf der Programm für Kinder, das im kommenden Jahr um ein Stück erweitert wird. Mit »Das kleine Gespenst« (5. Mai), einem Kinderbuchklassiker von Ottfried Preußler, habe man die Möglichkeit, auch die etwas kleineren Besucher abzuholen. »Das gelingt uns mit drei Stücken etwas besser.« Ebenfalls mit dabei sind das Musical »Der Zauberer von Oz« (12. Mai) und »Ronja Räubertochter« (19. Mai). Kunzmann ist sich sicher: »Das sind tolle Stücke, die die Fantasie anregen und schöne Geschichten erzählen.«
Für Bürgermeister Sebastian Wysocki ist das Kinderprogramm immer etwas besonderes. »Es ist eine schöne Art, Kinder an das Erlebnis Theater zu gewöhnen«, sagt er und fügt mir einem Grinsen im Gesicht an: »Ich habe meiner Tochter so oft ›Das kleine Gespenst‹ vorgelesen. Ich glaube auf die Aufführung freue ich mich am meisten.«
»Spatz und Engel«
in der Vilco
Im Theaterkeller gibt es auch zwei neue Stücke zu sehen. Zum einen den Thriller »Misery« nach Stephen King (24. Mai) und die Fortsetzung zu »Achtsam Morden« mit dem Titel »Das Kind in mir will achtsam morden« (3. Mai). »Die Theaterfassung gibt es noch nicht«, verrät Kunzmann. Er verspricht: »Regisseur Ulrich Cyran wird eine Bad Vilbel bezogene Fassung inszenieren, die an Gesellschaftkritik nicht spart.«
Auf dem Programm stehen auch wieder zahlreiche Gastspiele und Lesungen. Unter anderem wird Comedian Olaf Schubert zu Gast in der Wasserburg sein (15. August).
Neu ist, dass die Vilco genutzt wird. Am 8. und 9. März wird dort noch einmal »Spatz und Engel« zu sehen sein, die Geschichte der Freundschaft zwischen Edith Piaf und Marlene Dietrich. »Wir wollen das einmal ausprobieren«, sagt Kunzmann.
Ansonsten ist die Vorfreude bei den Verantwortlichen groß. Die Ticketpreise wurden »moderat« um ein bis zwei Euro erhöht. Große Bauarbeiten stehen im Vergleich zu den vergangenen Jahren nicht an. Der Burggraben wurde saniert, das Dach ist neu. »Wir freuen uns auf die kommende Saison«, sagt Kunzmann. Die Burgfestspiele seien schließlich mehr als nur ein Theaterbesuch. Das ganzheitlichen Konzept – frühe Öffnung, gastronomisches Angebot in besonderem Ambiente – komme gut an. »Hoffentlich auch im nächsten Jahr.«
Von Patrick Eickhoff