Karben. Mit „Bürgerdarlehen“ sollen sich die Karbener ab Herbst am Ausbau von Öko-Energie in ihrer Stadt beteiligen. „Die Bürger können der Stadt Geld leihen und erhalten dafür einen Zinssatz, der über vergleichbaren Produkten von Banken liegt“, kündigt Stadtwerke-Stadtrat Michael Ottens (FW) am Freitag auf einer Pressekonferenz an.
Wie hoch der Zinssatz liegt und mit welchen Summen sich die Karbener beteiligen sollen, werde noch geprüft. Doch sollten sich die Bürger bereits mit kleinen Summen beteiligen können. Das Angebot wolle die Stadt nicht subventionieren. Allerdings verzichtet sie auf einen Teil ihrer Rendite, um den höheren Zinssatz anzubieten. Damit beteiligt sie die Bürger direkt an den Gewinnen.
Bei Solaranlagen liege die Rendite bei fünf Prozent, bei der geplanten Biogasanlage Groß-Karben sei sie „noch um einiges besser“, erklärt Ottens. Die Stadt wolle den direkt von den Stadtwerken zu finanzierenden Anteil von 650 000 Euro an dem 10-Millionen-Euro-Projekt für die Einlagen der Bürger freigeben. Leihen die Bürger der Stadt Geld, kann diese die Kredite ablösen, die sie für die Projekte bislang am Kapitalmarkt aufnahm. Bis Ende August will die Stadt außerdem 900 000 Euro in fünf Solaranlagen investiert haben: Zu den bestehenden auf dem Klein-Karbener Feuerwehrgebäude, auf dem Stadtwerke-Betriebsgebäude und dem Dach der Kita Zauberberg sollen je eine auf der Kläranlage Klein-Karben und der Mehrzweckhalle Burg-Gräfenrode hinzukommen.
Auch an neuen Windrädern in der Stadt wolle sich die Kommune unbedingt beteiligen, kündigt Bürgermeister Guido Rahn (CDU) an. „Die müssen sich schon für die Karbener drehen, wenn sie unsere Landschaft beeinträchtigen.“ (den)