Was erwarten die Karbener von einem Mehrgenerationenhaus? Das Mütter- und Familienzentrum (Müze) hat einen Runden Tisch ins Leben gerufen – und lebhafte Debatten angestoßen.
Karben. „Weitergabe von Erfahrungen“ – „Gemeinsame Aktivitäten wie singen, backen oder stricken“ – „Hilfe bei Fragen, etwa in Sachen Patientenverfügung“. Die Ideen sprudeln, die Gesprächspartner notieren ihre Gedanken auf den großen Plakaten. „Für mich ist ein Mehrgenerationenhaus vor allem eines: eine Bereicherung“, betont Sabine Helwig (CDU), Vorsitzende des Jugend- und Seniorenausschusses.
An dem Tisch, an dem Helwig mit einem halben Dutzend anderer engagierter Karbener sitzt, wird die erste von drei Fragen der Tagesordnung diskutiert. Eingeladen zur Diskussion hatte das Mütter- und Familienzentrum (Müze). Das Ziel: Ausloten, wie Mehrgenerationenarbeit in Karben aussehen kann.
Am Nebentisch von Helwig besprechen Karbener Bürger Frage Nummer zwei – was man persönlich durch das Engagement in der Mehrgenerationenarbeit gewinnt. „Es wurde deutlich, dass es vielen um ein Nicht-abgehängt-werden geht“, fasst Pfarrer Werner Giesler die Debatte zusammen. „Und: Viele wollen ihr eigenes Wissen, ihre Erfahrungen einbringen.“
Viel Zuspruch
Giesler und Helwig sind zwei der rund 20 Karbener, die der Einladung gefolgt sind. Darunter sind weitere bekannte Gesichter, aber auch Bürger, die keine Institution vertreten. „Wir freuen uns sehr, dass es so viel Zuspruch gibt“, lobt Müze-Chefin Gabriele Ratazzi-Stoll den guten Besuch.
Bei Frage drei „Was wünsche ich mir konkret für meinen Stadtteil?“ zeigt sich ein Knackpunkt – und zwar in der Frage, ob jeder Stadtteil eigene Einrichtungen braucht oder vorhandene Angebote dezentral koordiniert werden können. Helwig plädiert für einen Fahrdienst an zentrale Treffpunkte. Burg-Gräfenrodes Ortsvorsteher Karlfred Heidelbach (CDU) appelliert an die Bürger. „Wir haben in vielen Stadtteilen schon vielfältige Angebote“, sagt er. „Aber die Bürger müssen sie auch nutzen!“ Das Müze sehe sich in Sachen Mehrgenerationenarbeit als „Schnittstelle zwischen Menschen, die aktiv sein wollen“, betont Ratazzi-Stoll. Künftig können die Vereine und Bürger Ideen an das Müze melden. (jkö)