Bad Vilbel. Mit 20 000 Euro unterstützen die Frankfurter Sparkasse, die Sparkasse Oberhessen und die Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen gemeinsam die Musical-Produktion „Jesus Christ Superstar“ bei den Bad Vilbeler Burgfestspielen. Es ist eine willkommene Finanzspritze, denn „Jesus Christ ist größer als alles, was wir bisher gemacht haben“, sagt Festspiel-Intendant Claus Kunzmann. „Mit 50 Künstlern auf der Bühne und einem riesigen Stab für Technik, Maske, Requisiten, Choreografie, Ausstattung und allem, was sonst dazu gehört“, fallen für diese von wieder vier Eigenproduktion die meisten Kosten an. Insgesamt umfasst der komplette Etat der Burgfestspiele 1,7 Millionen Euro.
„Jesus Christ bringt jedes Staatstheater an seine Grenzen, ein Stadttheater sowieso. Umso bemerkenswerter, dass Vilbel sich an dieses Stück wagt“, findet Professor Thomas Pekny von der Hochschule Gestaltung, Wirtschaft, Technik in Pforzheim, der für diese Produktion sein viertes Bühnenbild für Bad Vilbel liefert. Die „zeitlose, archaische Grundform des Amphitheaters“ hat er als Bühnenbild gewählt.
Die Arena in stilisierter Form bietet rundherum verschiedene Spielebenen. In der Mitte führt eine große Treppe für dominante Auftritte von oben ins Zentrum. Auch Durchgänge vor und zwischen den Emporen lassen Platz für Auftritte. Die zeitlose, schnörkellose Konstruktion ist aus Holz, das nur in leicht getöntem Weiß lasiert ist. Sie fügt sich in die V-Form der Burg und gewährt Durchblick auf das warme Sandsteinmauerwerk, das „das Kapital der Burgfestspiele“ darstellt. Und sie bietet der Band Platz, deren Unterbringung im vergangenen Jahr einiges Kopfzerbrechen bereitete. Die Musiker, die „nicht wesentlich“ sind für den Gang der Handlung, sitzen auf der Bühne, aber für den Zuschauer nicht sichtbar unter den Emporen. Ein bedeutsamer Gesichtspunkt sei die schnelle Auf- und Abbaubarkeit des Bühnenbildes gewesen. Denn das Stück werde im Wechsel mit anderen Veranstaltungen in der Burg aufgeführt. „Mit einiger Übung werden wir auf zwei Stunden kommen“, ist der Intendant überzeugt. Wie er berichtete, wurde die Konstruktion in der Burg vor wenigen Tagen fertiggestellt, am Dienstag abgebaut und in vier Ladungen auf 7,5-Tonnern zur Probebühne in die ehemaligen Reithalle nach Dortelweil gefahren. Ab 1. Mai könnten dort in den gleichen Ausmaßen wie in der Burg die Probenarbeiten starten. Die Besetzung sei bereits „unter Dach und Fach“. Deren Kostüme gingen in Kürze in Produktion.
Ohne auf einen Fundus zurück zu greifen, erscheinen die Darsteller in völlig neu konzipierten, durchgestylten Kleidern. Das Volk trägt hell, die Tempelszene wird komplett in Rot gespielt. Mit Röcken und Hosen auch für Frauen sind die Gewänder zeitlos wie das Bühnenbild. Denn „der ganze religiöse Hintergrund des Musicals ist zeitlos“, so Pekny.
Diese Vorinformationen steigerten Spannung und Neugier noch, meinte der Vorstandschef der Sparkasse Oberhessen, Günter Sedlak. Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Frankfurter Sparkasse, Herbert Hans Grüntker, freut sich, mit seiner Tochter an deren Geburtstag am 13. Juni die Premiere zu besuchen. Und dass es mit dem erweiterten, erstmals gemeinsamen Engagement der beiden Sparkassen und der Kulturstiftung möglich ist, eine eigenständige Produktion der Burgfestspiele Bad Vilbel zu unterstützen, die vielen Menschen „einen zeitgenössischen Zugang zu einem biblischen Stoff“ ermögliche, fasziniert Geschäftsführer Thomas Wurzel ganz besonders.
Übereinstimmend mit Erstem Stadtrat Jörg Frank (CDU) unterstrichen alle drei Sponsoren ihr Selbstverständnis, durch soziale und kulturelle Spenden den Menschen in der Region etwas zurückzugeben.
Die Burgfestspiele im Internet www.kultur-bad-vilbel.de. Kartenbüro, Klaus-Havensteinweg 1, Telefon (06101) 559455, E-Mail tickets@bad-vilbel.de.