Jetzt kann die Ruhe wirklich kommen: Am vergangenen Donnerstag war der erste Tag, an dem Brummis nicht mehr durch die enge Groß-Karbener Ortsdurchfahrt rollen durften. Elf Schilder hängen und weisen auf das Durchfahrverbot hin.
Karben. „Suuuurrrratsch“ gibt der Akkuschrauber von sich. Dann sitzt die Schraube fest in der Mutter. Sieghard Hess steht auf der Leiter am neuen Schildermast an der Bahnhofstraße kurz vor der Kreuzung Gehspitze und nimmt sich die nächste Schraube vor. Sein Kollege Gernot Frank hält das Schild derweil in Position.
Die beiden Mitarbeiter des städtischen Bauhofs installierten am Mittwoch der Vorwoche die Verkehrszeichen, die Lastwagen die Fahrt durch die enge Ortsdurchfahrt Groß-Karben untersagen.
Verstärkte Kontrollen
„Elf Stück“, zählte Sieghard Hess zusammen. Stadtpolizist Andreas Wagner, der die Aktion überwachte, nickte. Er warf den fachlichen Blick darauf, damit die Schilder an den korrekten Stellen hängen. Nur wenn das sichergestellt ist, kann sich niemand herausreden.
Ob Brummi-Fahrer das tun, wollten Wagner und seine Kollegen ab nächsten Tag prüfen. „In den nächsten Wochen wird die Ortsdurchfahrt ein Schwerpunkt unserer Verkehrsüberwachung sein“, kündigte Wagner an. Denn eine Gnadenfrist gebe es nicht: „Sobald das Schild hängt, gilt es auch.“ Sprich: Seit die Bauhof-Mitarbeiter die elf Verkehrszeichen installiert haben, ist das Durchfahrverbot gültig.
Natürlich seien auch Stadtpolizisten keine Unmenschen. Sie würden wohl, wenn die Kommunikation eine angenehme und der Verkehrssünder einsichtig sei, sie den Verstoß glaubhaft als Versehen darlegen könnten, wohl auch zunächst mündliche Verwarnungen aussprechen, sagte Wagner.
Doch ist die Fahrt durch Bahnhof-, Heldenberger, Ludwig- und Burg-Gräfenröder Straße nun für alle Laster tabu. Ausgenommen ist nur Lieferverkehr. Denn die Anwohner der engen Ortsdurchfahrt sollen vom Lärm entlastet werden. Für die Brummis gibt es seit mehr als 15 Monaten eine bequeme Alternative: Die Nordumgehung. (den)