Karben. Weil ein Schriftstück im Karbener Rathaus falsch abgeheftet war, müssen die Radfahrer und Fußgänger ein paar Wochen länger auf den Neubau der Niddabrücke zwischen Burg-Gräfenrode und Nieder-Wöllstadt warten. Das hat auch sein Gutes.
Die Niddabrücke am Einsiedel bei Burg-Gräfenrode kann voraussichtlich während des ganzen Sommers für Nutzer per Rad und per pedes geöffnet bleiben. Derzeit brüten Beamte in Friedberg und Wiesbaden über den Plänen für die neue Brücke, berichtet Bürgermeister Guido Rahn (CDU).
Bereits vor einem Monat habe die Stadt die Planungsunterlagen sowohl an die Genehmigungsbehörde wie auch die Stelle gesendet, die den Bau bezuschussen soll.
Das allerdings geschah mit Verspätung von einigen Wochen wegen eines Fehlers im Rathaus: Mitte April sei der Planungsauftrag nicht an die Planungsfirma versandt, sondern lediglich abgeheftet worden, erklärt Rahn. Das wurde erst bemerkt, als der Planer Anfang Mai bereits das nächste Schriftstück aus Karben erhielt – und aus allen Wolken fiel.
„Nach Sachverhaltsklärung wurde der Auftrag dann umgehend verschickt“, sagt Rahn. Das Land Hessen soll einen Teil der Baukosten in Höhe von 400 000 Euro tragen, denn das Projekt gehört zum Niddaradweg, den die Kommunen entlang des Flusses sowie der Wetteraukreis seit einigen Jahren ausbauen. So soll die Route neben dem Fluss für Radwanderer attraktiver werden.
Die neue Brücke soll nur noch 2,40 Meter breit werden. Die Bauern können sie damit nicht mehr mit ihren Fahrzeugen benutzen. Sie entsprechend breiter und tragfähiger zu bauen, hätte die Kosten erheblich in die Höhe getrieben. Stattdessen hat Rahn einen Landtausch zwischen den Landwirten beiderseits der Nidda initiiert. Sie müssten sonst kilometerlange Umwege fahren.
Auch wenn sie derzeit nach vielen Monaten Sperrung wieder offen ist, muss die alte Brücke aus den 1930er-Jahren dennoch dringend ersetzt werden. Bei einem Ortstermin habe der Gutachter ausführlich die Mängel an der Brücke erläutert, berichtet Rathauschef Guido Rahn. „Insbesondere die Problematik der Unterspülung der Pfeiler.“
Diese ist der Grund, warum die Brücke fortan bei Hochwasser erneut komplett gesperrt werden muss, berichtet Rahn. Der Gutachter prüfe derzeit, ob noch weitere Sicherungen an der Brücke nötig sind. „Mit dem Wiederöffnen“, sagt der Bürgermeister, „gehen wir davon aus, den richtigen Weg im Interesse der Bürger und Radfahrer gewählt zu haben“. (den)