Karben. Der DRK-Kleiderladen lädt Menschen aller Generationen und aus allen Gesellschaftsschichten zum Stöbern, Entdecken, Kaufen und Helfen ein. Die Herrenabteilung des Ladens wird aufgrund gestiegener Nachfrage vergrößert.
Schuhe stehen bei vielen Frauen an erster Stelle, wenn sie Lust auf Neues haben. Das trifft auch auf die Kundinnen im Kleiderladen des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) zu. Vor den gut mit leichten, modischen sowie bequemen Schuhen gefüllten Regalen herrscht immer Betrieb.
An einem heißen Samstagvormittag halten Gudrun Liebetrau und Maria Batorowic Ausschau nach ebenso luftigen wie schicken und bequemen Modellen. Schnell werden die beiden Kärberinnen fündig.
»Ich kaufe hier meistens Schuhe und alles, was mir ins Auge fällt«, sagt Gudrun Liebetrau. Bei der Polin Maria Batorowic, die bereits seit vielen Jahren in Klein-Karben arbeitet, stehen bequeme Schuhe und Kleidung an erster Stelle. Das Duo gehört zu den Stammkunden und begrüßt fröhlich DRK-Kleiderladen-Leiterin Christa Cooper.
Designernamen
Die passende Kleidung, Accessoires wie Schuhe, Schmuck oder Hüte gibt es ebenfalls im gut bestückten Laden. Fachfrau in allen Fragen rund um Schuhe und Taschen ist die ehrenamtliche Mitarbeiterin Birgit Engert. »Bei uns gibt es jede Menge gut erhaltener, manchmal sogar noch neuer Markenschuhe und -taschen. Die Auswahl ist groß und für jeden Geschmack ist etwas dabei«, sagt sie.
Dank des DRK-Kleiderladens haben gut erhaltene Sachen wie auch Fehlkäufe der Erstbesitzer eine zweite Chance. Dem Gros der angebotenen Waren ist es nicht anzusehen, dass sie bereits einen Vorbesitzer hatten. Bei den Kleidungsstücken für Frauen, Männer und Kinder verrät ein Blick aufs Etikett oft einen bekannten Designernamen. Im Kleiderladen treffen Schnäppchenjäger, modische Individualisten, auf Nachhaltigkeit achtende Käufer, Menschen mit kleinem Budget, Kunden mit Berechtigungsschein und Familien aufeinander. Viele kamen, um ihre Spenden abzugeben, und gehören heute zu den Stammkunden.
Die ansprechende Präsentation der Ware zeigt bereits beim Betreten des Ladens, dass dieser weit vom Image einer Kleiderkammer entfernt ist. »Wir sind Boutique und sozialer Treffpunkt in einem. Unser 2012 eröffneter Laden ist in der ganzen Region bekannt und gefragt. Unsere Kunden kommen aus allen gesellschaftlichen Schichten. Viele wohnen oder arbeiten in Karben. Aber zu uns kommen auch regelmäßig Kunden aus Frankfurt oder Wetzlar«, sagt Christa Cooper. Die 17 Frauen und zwei Männer sind zwar 70 Jahre und älter, aber voller Freude bei der sinnvollen Arbeit dabei. Unterstützt wird das engagierte Team bei der teils körperlich anstrengenden Arbeit – »die meisten Waren kommen in Säcken« – seit vier Jahren von je einem Helfer aus Pakistan und Thüringen. Sie helfen beim Deponieren schwerer Kartons in die Lagerregale.
Lager ist erschöpft
Das Team appelliert an alle Spender, nur saubere und gut erhaltene Saisonware zu bringen, da die Lagerkapazitäten erschöpft sind.
Wie eng die Kundenbindung an das Geschäft ist, zeigte sich während des Lockdowns. Bei der Wiedereröffnung standen die Kunden Schlange. Da sich anfangs immer nur zwei im Laden aufhalten durften, warteten die anderen geduldig vor der Tür, versicherten beim Betreten, wie sehr ihnen das Team und das Angebot gefehlt haben.
Cooper: »Wir haben unseren Laden am 13. März geschlossen und am 4. Mai wieder geöffnet. Die Zeit haben wir zum Umgestalten genutzt. Da uns immer mehr Männer entdecken, vergrößern wir gerade die Herrenabteilung.« Zum Sortiment gehören auch Hemden, Hosen und Jeans in Übergröße. Die Bandbreite der Waren reicht von Büchern, Bett- und Tischwäsche, Spielwaren, Porzellan und Kristall über Mode- und Designerschmuck, Schuhe, Taschen, Koffer und Schulranzen bis zu Bekleidung für Freizeit, Business und Feste.
Geöffnet hat der DRK-Kleiderladen, Homburger Straße 58, montags bis freitags jeweils von 13 bis 17 Uhr und samstags von 10 bis 13 Uhr.