Der Blumenmarkt des BUND ist schon lange kein Geheim- tipp mehr. Wer auf der Suche nach bestimmten Pflanzen ist, muss mitunter schon zeitig vor Ort sein. Die ersten Kunden kommen meist, wenn die Helfer noch beim Aufbauen sind.
Karben. Die Wolfsmilch ist eine der häufig gefragten Pflanzen an diesem Morgen. Sie blüht gerade in einem satten Gelb und ist auf den städtischen Grünflächen zu finden. Eine Kundin hat Pech. Als sie gerade noch darüber nachdenkt, ob sie die Staude mitnehmen soll, zögert Ulrike Diefenbach nicht lange. Sie kauft den letzten Topf mit Wolfsmilch. „Ich habe schon in Gärtnereien nach dieser Pflanze geschaut, aber die gibt es nirgends“, sagt sie. „Bei uns gibt es Sachen, die finden sie woanders nicht“, antwortet ihr Ulrike Loos.
47 verschiedene Sorten aus den eigenen Gärten haben Mitglieder des BUND vorbereitet. Darunter befinden sich pfirsichblättrige Glockenblumen, Arnika, Beinwell und Ochsenzunge. „Wir haben in erster Linie Blumen, die für Bienen und Schmetterlinge interessant sind“, erklärt Loos. Denn die fänden heutzutage in der freien Natur kaum noch Nahrung. „Umso größer ist unser Interesse, Wildstauden in die Gärten zu bekommen.“
47 Blumensorten
Wichtig ist dabei, dass die Blüten ungefüllt sind, denn so kommen die Insekten besser an den Nektar. Die Himmelsleiter findet sich traditionell in Bauerngärten. Eine Besonderheit ist die Küchenschelle: „Sie steht auf der Roten Liste. Wir haben sie in zwei Jahren selbst gezogen, was sehr mühsam ist. Wenn sie aber erst einmal Fuß gefasst hat, gedeiht sie gut.“
Damit die Kunden auch etwas von den Stauden haben, fragen Loos und Sylvia Neitzel, wo die Pflanzen später stehen sollen. „Es wäre ja schade, wenn man eine Pflanze kauft und sie dann eingeht, weil der Standort falsch ist“, sagt Neitzel. (iz)