Bad Vilbel. Zum ersten Mal innerhalb von 50 Jahren versagte Andreas Wenisch vom Liederzweig Dortelweil 1862 die Stimme. Verursacht hatte die vorübergehende Sprachlosigkeit des passionierten Sängers Bürgermeister Dr. Thomas Stöhr. Er verlieh dem ahnungslosen, aber freudig überraschten Sänger Andreas Wenisch in Gegenwart der strahlenden Chormitglieder und auch im Beisein von dessen Ehefrau Anni für sein langes und vorbildliches Engagement die Ehrennadel der Stadt Bad Vilbel in Gold. Andreas Wenisch trat dem Dortelweiler Chor am 21. März 1956 bei und wurde 1978 von den Mitgliedern des gemischten Chores in den Vorstand und zum Notenwart gewählt. Seit einem halben Jahrhundert gehört er ununterbrochen zur Riege der aktiven Sänger und seit 28 Jahren ist er als „guter Geist“ im Vorstand tätig. Neben dem vorbildlich geführten Notenarchiv protokolliert er gewissenhaft alle Singstunden und Auftritte, organisiert Liederabende und Singstunden mit und stellt bei den Proben die Getränke bereit. Auch bei der Kerb, bei Grillfesten und allen anderen Festivitäten können die Dortelweiler auf ihn zählen.
Den festlichen Rahmen für die Ehrung gab der unter dem Motto „Mit Sang und Klang durch Stadt und Land“ stehende Liederabend des gemischten Chores. Die Erste Vorsitzende Erika Arnold konnte vier befreundete Chöre und deren Leiter zum Herbstkonzert des Liederzweigs im voll besetzten Dortelweiler Kulturforum begrüßen. 1975 war aus dem 1862 als Männergesangverein gegründeten Liederzweig ein gemischter Chor entstanden, der seit sechs Jahren von Carina Konz geleitet wird. Zum Repertoire gehören neben der klassischen Chorliteratur, Oper, Operette und Musical auch Schlager. Im April 2003 gründete sich aus den Reihen der 30 Sängerinnen und Sänger ein Gospelchor, der sich mit moderner deutscher und englischer Musik beschäftigt. Im Wechsel boten der gemischte Dortelweiler Chor und der Gospelchor Kostproben ihres Könnens.
Den Reigen der Gäste eröffnete die Abteilung Gesang der „Sport-Union Nieder Florstadt“ unter Leitung von Ursula Krull mit der Volksweise „Wer recht in Freuden wandern will“ und dem „Rennsteig-Lied“. Nachdem Erika Steinmetz von Friedrich Stoltze das Gedicht „Frankfurter Herz“ rezitiert hatte, gehörte die Bühne den „New Tones“ von der „Sängergemeinschaft Dorheim“ und ihrer Chorleiterin Petra Jehle. Der gemischte Chor der „Sängerlust 1911 Karben-Kloppenheim“ steuerte zum Gelingen die Balkan-Volksweise „Hochzeit der Frösche“ und „Vor meinem Vaterhaus steht eine Linde“ bei. Der ebenfalls von Dorothea Klein geleitete Kloppenheimer Männerchor ließ seine Stimmen erklingen bei „Humulus Lupulus“. Ursula Krull ist nicht nur Chorleiterin der Florstädter Sängern, sondern dirigiert auch den „Volkschor Niederdorfelden“, der das Quartett der Gäste vervollständigte. Den eindrucksvollen Schlussakkord setzten alle fünf Chöre gemeinsam mit dem Kanon „Abendstille“.