Karben. Einen fröhlichen Gottesdienst mit nachdenklichen Tönen haben die evangelischen Gemeinden zu Christi Himmelfahrt erlebt. Dass er nicht unter freiem Himmel stattfand wie angekündigt, sondern vom Schlosspark Leonhardi ins nahe Groß-Karbener Gemeindehaus verlegt werden musste, war dem drohenden Regen geschuldet.
Das fanden einige Gottesdienstbesucher zwar schade, doch Pfarrer Eckart Dautenheimer versprach ihnen dennoch einen schönen Gottesdienst mit vielen kleinen blauen Wölkchen. Die waren aus Papier geschnitten und wurden am Ende an aufgespannte Leinen gebunden.
„Wir wollen die Wölkchen mit unseren Danksagungen und Bitten beschriften und sie zum Himmel bringen vor Gott“, erklärte Dautenheimer. In seinem Gottesdienst verzichtete er auf die traditionelle Predigt. Stattdessen ging er mit dem Gemeindepädagogen Jens Palkowitsch der Frage nach, was die Himmelfahrt Jesu bedeute. Als „Erhöhung“ werde es in der Bibel beschrieben, denn Jesus nehme einen Platz zur Rechten Gottes im Himmel ein. „Wir sind aufgerufen, mit Jesus an unserer Seite die Verantwortung zu übernehmen für eine gerechte Welt“, sagte Dautenheimer. Er hieß alle Menschen willkommen, die in Karben Zuflucht suchten vor Erniedrigung und Verfolgung. Nach dem Gottesdienst, der musikalisch von Robert Krebs begleitet wurde, war bei Speis und Trank viel Zeit zum Reden.
„Das Schönste am Himmelfahrtsgottesdienst ist es doch, dass alle Gemeinden an einem zentralen Ort zusammenkommen“, sagte Dorothea Reinig-Stender. Sie hatte sich aus Burg-Gräfenrode auf den Weg gemacht und freute sich nun, viele bekannte Gesichter zu sehen. Der Himmelfahrtsgottesdienst im Freien wurde vor zehn Jahren erstmals vom verstorbenen Pfarrer Matthias Laubvogel eingeführt. Unterstützung dafür fand er bei der Familie von Leonhardi, die seitdem den Schlosspark zur Verfügung stellt. (ado)