Karben. Seit Anfang der 80er Jahre gehört das „Dalles Platzfest“ der SPD Groß-Karben zu den beliebten Treffpunkten der Bürger des Stadtteils und zahlreicher Stammgäste aus der Region. So auch am Samstag. Ganze Cliquen trafen sich auf dem Platz vor der evangelischen Kirche, um miteinander zu feiern und ins Gespräch zu kommen. „Das ist immer so, die Leute sehen sich erst das Spiel der Frankfurter Eintracht an und dann kommen sie zu uns“, sagte Ortsvereinsvorsitzende Christel Zobeley. Gefeiert wurde bis kurz vor Mitternacht. Schluss war erst, als Ehrenstadtrat Hans Puchtinger den letzten Biertropfen aus dem 90-Liter-Fass gezapft hatte.
Von Kommunalpolitikern wie Stadtrat Jochen Schmitt oder Fraktionsvorsitzendem Thomas Görlich wird vor allem der Gedankenaustausch mit den Bürgern geschätzt. Thema Nummer eins an den Tischen war die geplante Nordumgehung, welche die volle Zustimmung der Genossen findet. „Die Anwohner der Bahnhof- und Lindenstraße müssen unbedingt vom Lärm, den Abgasen und Erschütterungen, die der Durchgangsverkehr verursacht, entlastet werden“, betont Zobeley. Jeden Tag fahren durch die engen Straßen des Groß-Kärber Ortskerns – die Bahnhofstraße ist von Hauswand zu Hauswand 7,50 Meter breit – 12500 Autos, davon 1000 LKW. Schwer beladene Laster donnern mit einem Abstand von einem Meter an den Häusern vorbei und lassen die Fensterscheiben klirren.
Weniger begeistert vom Bau der Nordumgehung sind die Bewohner der Gebiete, an denen diese mit einem Abstand von 50 bis 100 Meter vorbeiführen wird. Sie befürchten eine Beeinträchtigung ihrer Lebensqualität.
Viele Besucher des Dallesplatzfestes wünschen sich neben der Verkehrsberuhigung auch den Erhalt der örtlichen Geschäfte, von denen die meisten Familienbetriebe sind. „Vor allem ältere Mitbürger sind auf die wohnortnahen Einkaufsmöglichkeiten in der Bäckerei oder dem Nahkauf angewiesen“, weiß Christel Zobeley aus vielen Gesprächen. (fau)