Bad Vilbel. Die Kinder der Bad Vilbeler Stadtschule hatten kürzlich Besuch von Vertreterinnen der UNICEF (Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen). Die bedankten sich bei den Schülern, denn diese haben insgesamt erfolgreiche eine Spendenaktion zugunsten der Ukraine-Hilfe gestartet.
Gespannt sitzen die Kinder im großen Musiksaal ihrer Schule und warten darauf, was wohl passiert. Schulleiterin Sabine Zecha leitet ein: »Wir haben heute Vertreter mehrerer Klassen hier. Die 4b hat aber den Stein ins Rollen gebracht.« Die Schülerinnen und Schüler hatten nämlich mit Beginn des Ukraine-Krieges die Idee, Spendengelder zusammenzutragen, um Kindern im Krieg zu helfen. Und das ist gelungen. Insgesamt 2000 Euro haben die Schüler mit Bastel- und Malarbeiten nach mehreren Verkaufstagen erwirtschaftet.
»Andere Klassen haben das übernommen und somit ist diese Summe zusammengekommen. Das habt ihr alle gemeinsam geschafft«, lobt die Schulleiterin. Den Raum betreten dann Regina Schneider und Gitta Becker. Die beiden kommen von UNICEF Frankfurt und wollen sich persönlich bei den Schülern bedanken. Die Hälfte der 2000 Euro bekommen sie von den Kindern in Form eines Spendenschecks überreicht. »Damit können wir sehr vielen Kindern helfen«, erklärt Becker den Grundschülern.
Mit 1000 Euro kann UNICEF rund 350 Kinder mit Schulsachen versorgen, 22 Familien mit Hygiene-Sets ausstatten oder auch 200 Decken verteilen. In einer kurzen Präsentation stellen die beiden Helferinnen den Kindern vor, wie die vorgefertigten Erste-Hilfe- oder Hygiene-Kits aus dem UNICEF-Lager in Kopenhagen innerhalb von wenigen Stunden in die Ukraine gebracht werden können. Die Kinder staunen, stellen Fragen, wie genau UNICEF funktioniert und erfahren, dass die Organisation sich auf die Hilfe für Kinder in Not spezialisiert hat und in 190 Ländern tätig ist. Auch praktische Ideen haben die Grundschüler: »Warum kauft ihr von den 1000 Euro nicht einfach einen Bus, damit ihr die Kinder schneller aus dem Land bringen könnt?« Ganz so einfach sei das leider nicht, meint Regina Schneider. In erster Linie versuche man derzeit deshalb, Kinder und Familien in den Kriegsgebieten mit dem nötigsten zu versorgen.
Die übrigen 1000 Euro haben die Schülerinnen und Schüler bereits genutzt, um Geflüchteten vor Ort in Bad Vilbel zu helfen. Gutscheine für Drogerien und eine Bäckerei sowie Supermarktgutscheine haben die Kinder bereits an geflohene ukrainische Mädchen und Jungen gespendet. Eine Leistung, die nicht nur Schulleiterin Zecha stolz macht. Auch Gitta Becker und Regina Schneider machen den Kindern klar: »Ihr bekommt noch eine offizielle Urkunde von UNICEF. Wir möchten uns ganz herzlich bei jedem von euch bedanken.«