Bad Vilbel. Stehende Ovationen beim Neujahrsempfang des Volkschores Frohsinn Massenheim für Helma Fischer: Die 78-Jährige ist nach 60 Jahren nicht nur das am längsten aktive Mitglied, sondern auch ein überaus fleißiges. Von den 41 Chorproben in 2006 hat Fischer keine versäumt, wie Frohsinn-Vorsitzende Karola Schneider, Helmas Tochter, während der Feier im evangelischen Gemeindezentrum hervorhob.
Dort standen weitere Ehrungen an: Der langjährige Vize-Chorleiter und bei Festen als „Fleisch-Zelebrant“ bekannte Eckhard Sauerwein war 1966 zum Frohsinn gestoßen und singt seit 40 Jahren als Tenor im Volkschor. Sein besonderes Geschenk: Ein Regenschirm mit Noten. Seit 50 Jahren hilft Gertrud Rohrbach als passives Mitglied, „das kulturelle Leben hier in Massenheim zu erhalten“, wie es die Vorsitzende formulierte. Ebenfalls seit 1956 ist Ursula Kliemann im Verein. Sie hat bis 1992 Sopran gesungen, wirkte in den Sechzigern als Schriftführerin und zog von Haus zu Haus, um die Vereinsbeiträge zu kassieren. Zur selben Zeit ist Gertrud Sander als Altistin dem Volkschor beigetreten. Sie hat sich im vergangenen Jahr aus dem Chorgesang zurück gezogen.
Den Höhepunkt erreichten die Ehrungen, als Schneider daran erinnerte, dass „unsere gute Seele Helma Fischer 1946 mit noch einigen ihres Schlages den Verein zu neuem Leben erweckt“ hat. Sie sei über Jahre von Haus zu Haus gelaufen, um neue Mitglieder zu werben und habe 1988 für das Festbuch zum 100-Jährigen Anzeigen zusammengetragen. Sie backe den besten „Riwwelkuche“ der ganzen Gegend, mit dem auf Wunsch einer Firma die Druckkosten des Vereins beglichen werden. Als besondere Anerkennung ihrer Verdienste heftete Vize Frank Peters ihr eine wertvolle Brosche, einen Violinschlüssel, an..
Einen Kochlöffel erhielt Doris Malburg, die beim Dorfplatzfest und beim Weihnachtsmarkt die Aufbau-Helfer mit Essen versorgt. Überrascht wurde die Vorsitzende selbst mit einem Geschenk, das ihr „bei den Chorproben zu mehr Durchblick verhelfen“ soll, wie Peters erklärte. Weil sie ihre Lesebrille regelmäßig vergesse, bekam sie eine zusätzliche, die im Gemeindezentrum bleibe.
Eine dickere Überraschung gab es für Georg Fichtner, der als Vertreter im katholischen Pfarrgemeinderat einen Scheck über 2000 Euro als Beitrag des Vereins zur neuen Orgel von Herz Jesu entgegen nehmen durfte. 1000 Euro stammen vom Erlös aus dem Adventskonzert, dazu addieren sich 706,39 Euro von den Sammlungen im Anschluss daran. Dazu übernimmt der Volkschor für 250 Euro die Patenschaft für eine F-Orgelpfeife, wobei „F“ für Frohsinn stehen soll. Den Rest hat der Verein aufgerundet. „Damit haben wir den Spendenstand von 25 000 Euro erreicht“, verkündete Fichtner. „Ich finde es einfach toll, wie ihr immer spontan dabei seid, wenn Unterstützung gefragt ist“, fuhr er fort und wurde umgehend förderndes Mitglied des tollen Volkschores Frohsinn.