Karben. Für Bestattungen werden die Karbener bald erheblich tiefer in die Tasche greifen müssen als bisher. Denn ihnen stehen massive Erhöhungen der Friedhofsgebühren ins Haus. In einem internen Papier des Rathauses schlägt Ordnungsstadtrat Jochen Schmitt (SPD) dem Parlament Erhöhungen von bis zu 420 Prozent vor. Der Koalition aus CDU, FWG und FDP ist das viel zu viel – erhöhen will sie die Gebühren auch. Der Schluck aus der Gebührenpulle solle aber „maßvoll“ ausfallen, kündigt CDU-Fraktionschef Mario Beck an.
Die Pläne von Schmitt sehen laut Angaben der Koalition konkret vor, dass ab nächstem Jahr für die Bestattung in einem anonymen Reihengrab künftig 1300 statt bisher 250 Euro kassiert werden sollen. Eine Bestattung an der Urnenwand würde dem Vorschlag aus dem Rathaus zufolge künftig 800 Euro kosten statt bisher ebenfalls 250. Damit ist laut Koalition für 2008 zunächst eine durchschnittliche Erhöhung um 80 % vorgesehen und dann weitere Erhöhungen von jährlich 30 % bis einschließlich 2010.
In ihrer Mitteilung findet die Koalition „solche radikalen Gebührenerhöhungen unverständlich“. Beck versteht nicht, warum seit der jüngsten Erhöhung 2002 nicht längst die Notbremse gezogen worden sei, um das Auseinanderlaufen von Gebühreneinnahmen und entstandenen Kosten zu bremsen. Die städtischen Friedhöfe wirtschaften nur mit einem Kostendeckungsgrad von 40 %. Aufgrund der massiven Verschuldung der Stadt drängt inzwischen die Kommunalaufsicht die Stadt, die Wirtschaftlichkeit explizit im Friedhofsbereich zu erhöhen. Für die Koalition, die sich das Sparen auf ihre Fahnen geschrieben hat, ist das Wasser auf die Mühlen. Bloß: Um wie viel sollen die Gebühren steigen? „Das wissen wir auch noch nicht“, gibt Beck zu. (den)