Bad Vilbel. Nach fast zehn Jahren des Wartens war es soweit: Mit dem Spatenstich für eine Dreifeldhalle werden die Bedingungen für den Schul- und Vereinssport deutlich verbessert.
Gemeinsam geht’s auch trotz fast leerer Kassen besser. Die Stadt Bad Vilbel und der Wetteraukreis wollen jetzt die beengten Verhältnisse am Schulzentrum erweitern. Eine etwa gleich große Halle soll neben der bestehenden gebaut werden. Sie wird auf einer Fläche von 1333 Quadratmetern in drei gleich große Trainingsbereiche teilbar sein. Außerdem entstehen drei Geräteräume, sechs Umkleiden, Dusch- und Waschräume, zwei Lehrerbereiche, Regie- und Hausmeisterraum, Toiletten, Foyer- und Technikräume.
Bereits im April unterzeichnete Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU) mit dem Kreis eine Vereinbarung. Demnach hat der Kreis als Schulträger das vorrangige Belegungsrecht für zwei Drittel der Hallen – und zwar von montags bis freitags bis 17.15 Uhr. Dafür investiert er eine Million Euro. Dies aber nicht gleich, sondern in sechs Raten, die Stadt finanziert vor. Sie tritt auch als Bauherr auf.
Bereits vor Jahren hat die Stadt das Gelände für den Neubau reserviert. Verantwortlich für die Bauleitung ist Klaus Rotter, technischer Leiter der Stadtwerke. Dessen „Erfahrungsschatz“ beim Bau der Sporthalle für den Verein Fun-Ball hob Stöhr hervor. Durch die Kooperation erhalte der Kreis günstig und zeitnah Kapazitäten für den Schulsport, damit er keine eigene Halle bauen müsse. Die Stadt könne das Projekt im Interesse der Vereine leichter realisieren. Letztlich könne die Halle auch besser genutzt werden, da Vereinszeiten vorwiegend am Abend und am Wochenende, also außerhalb der Schulzeiten, begehrt seien.
Landrat Joachim Arnold (SPD) überbrachte persönlich die Baugenehmigung und betonte, dass Bad Vilbel als Kommune mit dem größten Wachstum im Wetteraukreis auch die Verpflichtung aufwerfe, für die entsprechende Infrastruktur zu sorgen. Den Bedarf kennt Arnold aus eigener Anschauung: In den 1980er-Jahren habe er in der Saalburg-Turnhalle als Handballer trainiert, außerdem wisse er von seinen Kindern, dass sie sich außerhalb des Sportunterrichts nicht viel bewegten. Er lobte die Weitsicht der Stadt, sich an der vom Kreis geplanten Zweifeldhalle mit einem zusätzlichen Felde zu beteiligen.
Mit Freude nahm Evelyn Neumann, Rektorin der Saalburgschule, den Neubau zur Kenntnis, den ihre Grundschüler gut gebrauchen können. Die vorgeschriebenen drei Sportstunden können sie derzeit nur auf Umwegen erreichen. Nur zwölf Wochenstunden ist die gemeinsam mit der Kennedy-Schule genutzte Turnhalle verfügbar – bei allein 13 Saalburg-Klassen. So müssen die Schüler ausweichen – zur Halle des Hessischen Turnerbundes und ins Hallenbad.
Erfreut ist auch Wolfgang Schmidt, der Vorsitzende des TV Bad Vilbel, dem Hauptnutzer unter den Vereinen. Man warte seit langem auf den Neubau, der immer wieder versprochen und zurückgestellt worden sei. Die 1974 erbaute Halle sei sanierungsbedürftig. In dem Neubau soll Platz für Basketball, Badminton und Handball, aber auch für Fitnesskurse sein, kündigt Schmidt an. Die vereinseigene Halle in der Feststraße „platzt aus allen Nähten“, so Schmidt.