Niederdorfelden. „Gott mög es geben, dass Feuer und Wasser nicht schaden“, sagte der katholische Pfarrer Zygmunt Kowalczyk bei der Einweihungsfeier des Feuerwehrautos. Diese zelebrierte er gemeinsam mit seinem evangelischen Kollegen Pfarrer Hanskarl Heinrich. Was sehr zur Erheiterung des Publikums beitrug: Kurz nach dem frommen Wunsch setzte ein leichter Landregen mit kurzem Hagelschauer ein. Mit Sicherheit ein gutes Omen für das ehemalige Messe-Vorführfahrzeug, das nur geringfügig an die bestehenden Ausrüstungsgegenstände angepasst wurde.
Bürgermeister Matthias Zach (Grüne) freute sich über das neue Fahrzeug für die 28-köpfige Einsatzabteilung. Diese stellte er den Gästen im Feuerwehrgerätehaus namentlich vor. Hans Katzer, Kreisbeigeordneter des Main-Kinzig-Kreises (SPD), wünschte viele Übungseinsätze und wenig harte Einsätze. Kreisbrandinspektor Markus Busani wies darauf hin, dass die Feuerwehr eine zeitgemäße, moderne Technik benötige, da die Wehr mittlerweile über ein großes Repertoire an Einsatztätigkeiten verfüge. Erstaunlich: Nicht Brände, sondern technische Hilfeleistungen machen über die Hälfte der Einsätze aus.
„Die Niederdorfelder Bürger und die Feuerwehr können sehr stolz auf das neue Fahrzeug sein“, erklärte Kürbiskönigin Verena I. als Vertreterin des Obst- und Gartenbauvereins.
Eine schnellere und effizientere Arbeitsweise verspricht das Fahrzeug in jedem Fall: Es hat einen 2000-Liter-Wassertank – das sind 400 Liter mehr, als das alte Fahrzeug fasste. Zudem gibt es einen fest eingebauten Schaummitteltank mit 150 Liter Fassungsvermögen gegenüber ehemals 120 Liter. Das Schaummittel kann so direkt dem Löschwasser beigemischt werden und braucht nicht mehr aufwändig per extra aufgebautem Zumischer beigegeben werden.
Am Heck verfügt das Fahrzeug über einen Druckluft-Lichtmast mit sechs Xenon-Scheinwerfern. Dieser kann jetzt von einem Feuerwehrmann innerhalb einer Minute per Fernsteuerung bedient werden. Zuvor bauten drei Mann eine entsprechende Lichtanlage in der fünffachen Zeit auf. Die Feuerlöschkreiselpumpe fördert über 2000 Liter Wasser pro Minute bei zehn Bar. Die löschtechnische Beladung des Fahrzeugs ist für zwei Löschgruppen ausgelegt. Gelagert sind außerdem hydraulische Rettungsgeräte, zwei schwere Chemieschutzanzüge sowie eine Tauchpumpe. Ein neuer Ausrüstungsgegenstand ist eine Wärmebildkamera, die im Mannschaftsraum zugänglich ist, in dem auch vier Pressluft-Atmer verstaut sind.
„Das neue Herzstück der Feuerwehr steht für den Sicherheitsstandard, den die Bürger für angemessen halten“, sagte Gemeindebrandinspektor Daniel Christ. (gia)