Bad Vilbel / Karben. Unisono beklagen die Freibäder in der südlichen Wetterau wesentlich geringere Besucherzahlen als in den vergangenen Jahren. Und das, obwohl laut Wetterstatistik der Juli der elfte zu warme Monat in Folge war. „Wärme allein reicht nicht“, so die Leiterin der Kur- und Bäderverwaltung Bad Vilbel, Monika Dieckert. „Die Menschen wollen nicht nur ihre Bahnen ziehen, sondern auch Sonne und Spaß auf der Liegewiese.“
Davon aber gab es bisher zu wenig. Die Folge: Erst 44 392 Besucher wurden in dieser Saison bis zum 26. Juli im Freibad Bad Vilbel gezählt. 74 435 waren es im gleichen Zeitraum 2006 – „ein ausgesprochen gutes Jahr“, wie Dieckert einräumt. Aber auch 2005 waren es etwa 55 000.
„Sturm, Gewitter und dicke, schwarze Wolken vermiesen den Leuten den Schwimmbadbesuch“, weiß der Bad Vilbeler Schwimmmeister Lutz Matuschak. „Wenn dann die Sonne rauskommt, brauchen die meisten drei Tage, um dem schönen Wetter zu trauen. Bis sie ins Wasser springen wollen, regnet es schon wieder.“ So beschreibt er die Situation 2007.
Völlig frei von solchen Problemen ist das Hallenbad in Karben mit seiner Liegewiese unter freiem Himmel. „Wir haben viele Stammkunden, die bei jedem Wetter zum Schwimmen oder in die Sauna zu uns kommen und sich freuen, wenn sie bei Sonne auch die Liegewiese nutzen können“, stellen Werner Klees, der kaufmännische Betriebsleiter der Stadtwerke, und seine Mitarbeiterin Carolin Beck fest. Freilich hat dieser Vorteil auch eine Kehrseite: Von einem Super-Sommer wie 2003 profitieren die Karbener kaum. Denn dann überlaufen alle Sonnen- und Badehungrigen eher die Freibäder. Ein Jahr wie 2007 allerdings wirkt sich dafür auch nicht so nachteilig aus. „Wir haben noch keine exakten Zahlen für den Juli, aber ein markanter Besucherrückgang war nicht feststellbar“, so Beck.
Stammgäste haben freilich auch die Freibäder. „Es sind nicht in erster Linie die Jungen, sondern überwiegend Ältere, die seit Jahren jeden Morgen bei jedem Wetter im Vilbeler Freibad ihre Bahnen ziehen“, freut sich Dieckert über so viel Fitness- und Gesundheitsbewusstsein. Ansonsten habe es seit der Öffnung – zu Pfingsten – recht unterschiedliche Besucherzahlen gegeben.
2900 Badegäste passierten etwa am 10. Juni die Kasse. Das seien fast Rekordzahlen wie im Supersommer 2003, als am 10. August mit 3100 Menschen im Bad die Kapazitätsgrenze erreicht wurde. Nur sind es dieses Jahr einzelne Tage mit solchen Zahlen, während es damals Wochen waren. 118 370 Besucher waren es 2003 insgesamt. 101 000 immerhin vergangenes Jahr, 2005 waren’s 83 000. Dass zumindest diese Zahl noch erreicht werden kann, hält Dieckert für möglich. „Wenn die sieben Wochen nach dem nassen Siebenschläfer am 27. Juni vorbei sind, könnte schönes Wetter Ende August und Anfang September noch einiges ausgleichen“, ist sie überzeugt.