Bad Vilbel. Auch wenn der Standort noch nicht sicher ist – Segmüller-Sprecher Reinhold Gütebier sagt: „Für uns hat Bad Vilbel oberste Priorität“. Man habe in der Rhein-Main-Region gar nichts unternommen, um in anderen Kommunen anzusiedeln.
„Es gibt keinen Plan B“, betont er. Über die Planungen könne er sich aber erst äußern, wenn es rechtliche Klarheit gebe. „Wir haben da kein Zeitfenster“, sagt Gütebier, doch werde die Entscheidung in Monaten fallen. Mit dem Gericht stehe man nicht in Kontakt, wohl aber mit der Stadt. „Da ist etwas im Fluss“, betont er.
Man stehe weiter in Gesprächen mit der Regionalversammlung und dem Regierungspräsidium Darmstadt, sagt Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU). Dort wirbt er für einen Kompromissvorschlag mit einer Fläche von 3000 Quadratmeter Randsortiment. Ursprünglich waren 6000 Quadratmeter geplant. Die Regionalversammlung hat aber erst kürzlich eine Obergrenze von 800 Quadratmetern bestätigt. „Möglichst einvernehmlich“ solle das Problem gelöst werden, deswegen ruhe derzeit die von der Stadt beim Gießener Verwaltungsgericht eingereichte Klage gegen die Beschränkung. „Aber sie ist jederzeit wieder aufrufbar.“
Der Segmüller-Sprecher wirbt für die Ansiedlung im Quellenpark auch mit dem Argument Arbeitsplätze. Die 600 Stellen dort würden bevorzugt mit älteren Arbeitnehmern ab 50 Jahren besetzt, die viel Erfahrung, aber schlechte Chancen auf dem Arbeitsmarkt hätten. In Weiterstadt seien 38 Prozent der Mitarbeiter über 50 Jahre alt. Für das Engagement sei Segmüller vom Arbeitsministerium und Arbeitsagenturen gelobt worden.
Kritisch sieht Gütebier die Beschränkung auf 800 Quadratmeter. Die werde bei allen Mitbewerbern „in erheblichem Umfang“ überschritten. Das Argument unterstützen die Bad Vilbeler Liberalen, die in der Sache gegen Wettbewerbsverzerrung auftreten. FDP-Ortsvorsitzender Kai König legt den Finger in die Wunde und betont zurecht, dass im Nieder-Eschbacher Ikea-Markt 25 Prozent der 25 500 Quadratmeter großen Verkaufsfläche für das Randsortiment zur Verfügung stehe. Und bei Mann-Mobilia in Eschborn seien es 16 Prozent der 37 000 Quadratmeter. (dd)