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Ausrüstung für die Feuerwehr

Gerald Lamb (rechts) und Thomas Farr präsentieren die Rettungsschere.Foto: Deul
Gerald Lamb (rechts) und Thomas Farr präsentieren die Rettungsschere. Foto: Deul

Mit einem neuen Fahrzeug unterstützt die Stadt ihre Gerätewarte. Doch der neue Siebensitzer ist nicht die einzige Hilfe. Sehr wichtig sind auch die Rettungsscheren und Spreizer für die Wehren in Gronau und auf dem Heilsberg. Denn die Helfer können die immer stabiler gebauten Autos bei Unfällen oft nur noch mühsam öffnen, um Verletzte zu befreien.

 

Bad Vilbel. Auf den ersten Blick fällt der neue Ford kaum als Einsatzfahrzeug auf. Beim Feuerwehr-Rot des Wagens handelt es sich nicht um eine Sonderlackierung, und statt des vertrauten Blaulichts sind nur ganz flache LED-Lämpchen zu erkennen – die aber wesentlich stärker leuchten als die klassische Signalanlage.

Von einer wichtigen Investition in die Feuerwehr spricht Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU). 22 400 Euro kostet das neue Fahrzeug, für das ein örtliches Autohaus den Zuschlag bei der Ausschreibung erhielt.

Das Vorgängermodell, ein Opel Astra, hatte schon 210 000 Kilometer auf dem Buckel und wurde an eine Feuerwehr in Ungarn verschenkt. Das neue Modell hat mehr Sitz- und Ladefläche. Es wird jetzt von den fünf hauptamtlichen Gerätewarten genutzt, erläutert Stadtbrandinspektor Karlheinz Moll. Sie sind täglich in der Stadt unterwegs, jeweils zwei haben 24-Stunden-Bereitschaft und dürfen die Stadtgrenzen nicht verlassen, erläutert er. Die Wartung und Prüfung der Ausrüstung, die Pflege der Gerätehäuser, das tägliche Abholen der Dienstpost aus dem Rathaus sind die Standard-Aufgaben. Bei Einsätzen können sie mit dem neuen Wagen auch schnell Ausrüstungsgegenstände nachliefern. „Die von Hauptamtlichen wahrgenommenen Aufgaben sind immer wichtiger“, betont Moll.

Doch noch weitere wichtige Anschaffungen werden an diesem Tag übergeben. Ein Spreizer und ein Hochdruckzylinder zum Öffnen von Fahrzeugwracks erhält die Gronauer Wehr; eine neue Rettungsschere geht an die Feuerwehr im Stadtteil Heilsberg. Der Spreizer, Kostenpunkt 3400 Euro, ersetzt ein altes Gerät, erläutert der Gronauer Wehrführer Gerald Lamb. Das etwa 20 Kilo schwere Gerät kann bis zu 56 Tonnen Druck erzeugen, der mittels eines Hydraulikschlauchs ausgelöst wird.

Fristen einhalten

Das ist auch nötig, denn durch die Fortschritte im Fahrzeugbau sei der in Autos verwendete Stahl so hart, dass er mit den alten Geräten nur mühsam und langwierig durchtrennt werden könne. In Hessen gilt eine zehnminütige Rettungsfrist – bis dahin müssen die Helfer vor Ort sein. Spätestens 20 Minuten nach dem Unfall sollen die Unfallopfer geborgen sein. Dass das gelingt, dafür sorgen auch die Rettungsschere für 3100 Euro mit 110 Tonnen Schneide-Kraft und der Hydraulikzylinder, der 2500 Euro kostet. „Wir wissen nicht, welche Verstärkung die Karosserie hat“, sagt Lamb. Selbst in Kleinwagen würden hochfeste Materialien verbaut.

Farr ergänzt, durchschnittlich gebe es in Bad Vilbel jährlich ungefähr 20 Einsätze bei Autounfällen. Moll ergänzt: „Wir sind für den Fall der Fälle gerüstet.“ Allerdings sind die neuen Rettungsgeräte noch nicht flächendeckend vorhanden. Es werde sukzessive für Ersatz gesorgt, sagt Moll. Vor Monaten habe Massenheim eine neue Rettungsschere erhalten, nun seien Gronau und der Heilsberg an der Reihe. (dd)